Alle Beiträge von Ted Trefzer

Einwanderer

Das Limmattal hat viele Einwanderer. Bei einem Spaziergang entlang der Limmat entdeckte ich kürzlich (etwas ausserhalb unseres Gemeindegebietes) deutliche Spuren eher ungewohnter Bewohner: Biber! Da sie nachtaktiv sind, konnte ich sie noch nicht persönlich begrüssen. Aber von einem anderen Wanderer erfuhr ich, dass die Biber offenbar von Bremgarten gekommen seien. Unklar sei, ob sie von dort flussabwärts und dann limmataufwärts gewandert sind oder ob sie den Aufstieg nach Widen über Land gewagt haben. Sie scheinen sich hier wohl zu fühlen. Nahrung gibt es anscheinend genug. Die Frage ist nur, wo sie sich angemeldet haben: In Würenlos, Killwangen, Spreitenbach oder am Ende gar im Kanton Zürich, in Oetwil oder Dietikon? Wie dem auch sei, viele werden sie begrüssen, andere eher ablehnen. Achten Sie also auf ihrer nächsten Wanderung entlang der Limmat auf die Spuren .

Die SBB – unser Freund und Helfer?

Vor kurzem wollte ich um 18.00 Uhr aus dem Buechquartier in Richtung Wettingen fahren und kam bereits vor dem Kreisel Schulstrasse in der Kolonne zum stehen. Warum bloss können die den Kreisel nicht freihalten? Nicht einmal der Bus konnte in die Schulstrasse einbiegen. Irgendwann ging es dann aber doch vorwärts, aber bei der Landi begann es am Bahnübergang wieder zu blinken. Interessant, wie da noch weiter gefahren wird, selbst wenn die Schranken schon schräg stehen. Im Nachhinein wäre ich der Versuchung vielleicht doch erlegen. Doch eins nach dem anderen.

Ich schaltete den Motor also aus und wir warteten geduldig. Wenn es dauert, kommt in der Regel ein Güterzug. Endlich rattert er vorbei in Richtung Rangierbahnhof und ich starte den Motor. Aber nichts passiert, also schalte ich ihn wieder aus und wir warten weiter. Eine S6 ist um diese Zeit doch nicht fällig? Dann kommt eine Lokomotive, sie will nach Otelfingen, Okay, die Arbeitenden haben Vortritt. Wieder starte ich den Motor und wieder passiert gar nichts. Was ist jetzt los? Ich stelle den Motor erneut ab. Die Velo- und Motorradfahrer stauen sich im kleinen Raum direkt vor der Barriere und auf beiden Seiten wundern sich auch viele Fussgänger. Nach langem Warten fahren zwei Lokomotiven in Richtung Rangierbahnhof. Die Eine fuhr also nach Otelfingen und die andern zwei starteten dann in unsere Richtung! Super. Wir warten weiter bis die unsichtbaren Wagen des langen Güterzuges auch vorbei sind und dann – endlich ! – öffnet sich die Barriere. Gesamte Wartezeit: 21 Minuten.

Beim Weiterfahren diskutieren wir, was wohl dahinter steckt. Wollen die SBB, dass wir auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen? Der Bus wäre da keine Option, der wartete etwa 100 Meter hinter uns geduldig. Eher wohl auf die SBB, aber das wäre für uns heute keine Lösung, wir haben den alten Hund bei uns, der das nicht mehr schaffen würde. Dann haben wir die Erleuchtung: Die SBB unterstützen die Gemeinde im Bestreben, den unerwünschten Durchgangsverkehr nach Wettingen zu unterbinden. Denn bei rund 20 Minuten Wartezeit sind die Chancen gut, dass die Barriere noch ein bis zwei weitere Male zugeht bis sie ein Fahrer vom Bickguet her erreicht. Danke, liebe SBB!

 

Lichterrausch: Samichlaus hält Rückschau

Nach seinen vielen Besuchen in Würenlos sitzt der Samichlaus wieder in seiner Hütte im dunklen Tannenwald und versucht seine Eindrücke zu ordnen. Er hatte sich gefreut über die vielen weihnachtlichen Beleuchtungen und die schönen Adventsfenster, aber irgendwie schwirren im Hinterkopf noch Gedanken herum.

Weihnachtsstimmung an der Altwiesenstrasse.
Weihnachtsstimmung an der Altwiesenstrasse.

Er nimmt einen Schluck Punsch und denkt nach: Einzelne, eher kleine Lichter, die aus dem Dunkeln leuchten, haben es mir mehr angetan als Lichtermeere, die halbe Gärten füllen. Hat da Geltungsdrang den Auslöser gegeben, oder muss es einfach grösser sein als die Beleuchtung vom Nachbarn? Oder braucht der Besitzer in dieser hektischen Zeit einfach ganz viel Licht? Und dann diese blauen Wunder mit blitzenden Leuchten, die ganze Fassaden füllen. Ob das blaue Licht wirklich weihnachtliche Stimmung auslöst? Und was denken die Nachbarn, deren Fassaden während Wochen in blaues Licht gehüllt werden? Wurden sie in die Entscheidung einbezogen?

Eigentlich würde es den Samichlaus auch wundernehmen, ob es in der zweiten Hälfte der Nacht dann doch noch ganz dunkel wird und sich die Natur erholen kann. Das Thema Lichtverschmutzung passt halt nicht so recht in die Weihnachtszeit. Fragen über Fragen, der Samichlaus kann sie nicht beantworten, er ist halt zu wenig unter den Leuten. Und ein weiterer Schluck Punsch hilft auch nicht weiter.

Sicher ist er sich allerdings, dass es in Würenlos ganz viele besonders freundliche Menschen gibt. Denn wenn er so durch die Strassen und Wege geht, zünden sich von selbst an ganz vielen Orten die Lichter an und beleuchten seinen Weg. Aha, das sind diese Bewegungsmelder, eigentlich gedacht für Licht auf dem Weg zur Haustüre. Offensichtlich haben sie aber eine zu grosse Reichweite, sodass sie teilweise sogar auf vorbeifahrende Autos reagieren können. Praktisch, das TBW wird’s freuen. Wie viele Bewegungen sie wohl pro Nacht registrieren? Und dann waren da noch diese wunderbaren weissen Kugellampen, die teilweise die ganze Nacht brennen und so nicht nur den Fussboden, sondern auch den Himmel beleuchten.

Ha, denkt der Samichlaus, nächstes Jahr werde ich auch mal die Fitze auspacken und ein paar Bemerkungen über sinnvollen Stromverbrauch machen. Er greift nach seinem Notizbuch, hält inne, denkt nach – und legt es wieder weg. Ich geh ja zu Kindern, sagt er sich, und wenn die es nicht von den Eltern lernen, was soll ich da schimpfen. Würenlos muss ja sowieso sparen, dann kommt das (vielleicht) von selber.

Nachtrag der Redaktion: Kurz vor dem Jahreswechsel wurde ein Urteil des Bundesgerichtes veröffentlicht, welches sich zu privaten Beleuchtungen im Allgemeinen und in der Weihnachtszeit äussert. In einem konkreten Fall aus dem aargauischen Möhlin erklärt das oberste Schweizer Gericht, dass es im öffentlichen Interesse liege, Lichtemissionen nach 22 Uhr so weit als möglich zu reduzieren. Im konkreten Fall müssen die Lichterketten und übrigen Zierlampen des Wohnhauses um 22 Uhr abgeschaltet werden, lediglich zwischen dem 1. Advent bis 6. Januar dürfen die Lichter bis 1 Uhr früh brennen. Mehr dazu in diesem Artikel des Tages-Anzeigers.