Höhenflieger und Kindergärtler

Die Würenloser SVP im Höhenflug! Erstens hat die Partei in wenigen Tagen – und das in der hektischen Vorweihnachtszeit – eigenen Angaben zufolge rund 600 Unterschriften gesammelt für ihr Referendum gegen den Um- und Anbau des Kindergartens Buech I. Die anderen Ortsparteien müssen sich ziemlich viel einfallen lassen, wollen sie künftig überhaupt noch eine Rolle spielen in der Lokalpolitik.

Die hohe Unterschriftenzahl macht ein Nein in der Urnenabstimmung sehr wahrscheinlich – die Aula-Vorlage lässt grüssen. Es sei denn, jetzt machen die vielen jungen Familien mit Kindern mobil. Aufwachen Leute, sonst wird der Sparschäler auch bei euren Kleinen angesetzt! Ein bisschen politisches Interesse und Engagement hat noch nie geschadet.

Nachdem die Steuerfusserhöhung abgelehnt worden war, habe ich die 770’000 Franken teure Kindergartenvorlage schon an der Gemeindeversammlung abgelehnt. Ich bleibe bei meinem Nein. Und zwar ohne jedes schlechtes Gewissen gegenüber unseren Kleinsten. Unzumutbar ist dieses Kindergartengebäude weder für sie noch für die Kindergärtnerin.

Im Zusammenhang mit der zweiten aktuellen Erfolgsmeldung der SVP, dem Parteibeitritt von Gemeindeammann Hans Ueli Reber, fragt sich bloss, wie denn der gemeinderätliche Antrag für den Kindergarten im Buech überhaupt auf die Traktandenliste der Gemeindeversammlung hat gelangen können.

Reber ist keineswegs überraschend unter die Fittiche der SVP geflüchtet, auch wenn er sich zwecks besserer Wiederwahl vorübergehend als parteilos ausgegeben hatte. Als die Kindergartenvorlage im Gemeinderat am 4. November (ein Tag nach Rebers Wiederwahl) verabschiedet wurde, bestand  faktisch schon eine SVP-Mehrheit im Gemeinderat: Gabi, Moser und eben Reber.

Diese Mehrheit hätte doch schon damals die Notbremse ziehen und so der Gemeinde hohe Abstimmungskosten ersparen können. Aber vielleicht hat der Gemeindeammann damals ja auch für die Kindergartenvorlage gestimmt. Jedenfalls hat er an  Glaubwürdigkeit nicht gewonnen, indem er just der Partei beigetreten ist, welcher die Führungsrolle zukommt beim Aushebeln von Beschlüssen des Gemeinderats und der Gemeindeversammlung.

 

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