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Warum das Haus Schaut im Wege steht

1977 stand der Abbruch der Liegenschaft Schaut an der Landstrasse 70 zur Diskussion. Das Haus sollte einem Trottoir weichen. Der Gemeinderat beauftragte einen Architekten zu prüfen, wie die Fassade des angebauten Hauses Haas nach einem Abbruch gestaltet werden sollte. Auch eine andere Möglichkeit statt eines Abbruches sei zu prüfen. Anhand von Fotos und Fotomontagen zeigte der Gutachter auf, was ein allfälliger Abbruch bewirken könnte.

vor Abbruch 1

Vor dem Abbruch: Durch das Vordrängen des gut proportionierten Hauses Schaut wird der Strassenraum verengt. Zusammen mit dem Rössli, sowie den Häusern an der Mühlegasse entsteht eine einheitliche Häusergruppe, die nur durch das Flachdach der Post gestört wird.

nach Abbruch 1

Nach dem Abbruch fällt die Häusergruppe auseinander, die Strasse dominiert. Die gute Übersicht verleitet die Automobilisten zum schnellerem fahren.

vor Abbruch 2

Vor dem Abbruch: Auch von dieser Seite her gesehen wird durch das Haus Schaut ein schöner Strassenraum gebildet. Auffallend sind die, in ihren Proportionen ähnlich wirkenden Häuser Schaut/Haas, Rössli, Müllerhaus sowie das ehemalige Wiedemeierhaus im Hintergrund (heute Coop).

nach Abbruch 2

Nach dem Abbruch: Ähnlich wie von der anderen Seite gesehen, fällt die Häusergruppe auseinander, der Strassenraum dominiert.

Der Gemeinderat folgte dem Antrag des Architekten, liess das Haus stehen und führte das Trottoir durch eine Galerie unter dem Haus hindurch.Galerie

 

 

 

 

 

 

April, April! Natürlich haben Sie es gemerkt. würenblicker hat nun mal kluge Leserinnen und Leser. Der gestern Mittwoch, 1. 4., während 24 Stunden online geschaltete Artikel «Schon heute wird für ‘Schweiz aktuell’ gedreht» war unser Aprilscherz. Wenn Sie ihn gerne nachlesen möchten, so können Sie ihn als Word-Dokument herunterladen. Hier anklicken: 1. April

Alterszentrum (3) – Noch eine Planungsrunde

Bevor das Alterszentrum auf der Zentrumswiese konkret geplant werden kann, muss ein neuer Gestaltungsplan her. Das geht nicht von heute auf morgen.

Für ein neues Alterszentrum-Projekt brauche es einen neuen Gestaltungsplan, erklärt Gemeindeammann und Ressortchef Planung Hans Ueli Reber. Für das gescheiterte Projekt Ikarus war zwar Jahre lang an einem Entwurf für einen Gestaltungsplan herumgeschraubt worden, rechtskäftig wurde dieser aber nie.

Mögen auch viele Würenloser meinen, es werde viel zu viel geplant, so ist in diesem Fall eine fundierte Planung sicher am Platz. Immerhin geht es um das mit Abstand grösste Bauvorhaben, das im Dorf je geplant wurde. Und das will gut in die Umgebung eingepasst sein. Der Gestaltungsplan soll zu einer gesamthaft besseren Siedlungsqualität führen. Er ermöglicht ein Abweichen von der so genannten Regelbauweise (z.B. Ausnützungsziffer, Gebäudehöhe und -länge) und lässt so auch Gebäude zu, die nach der Bauordnung nicht bewilligungsfähig wären.

Fürs Alterszentrum stehen auf der Zentrumswiese 6000 Quadratmeter zur Verfügung. Der Gestaltungsplan wird festlegen, wo genau und mit welchen Kubaturen gebaut werden kann. Ein einziges, hohes Gebäude (das wohl am wirtschaftlichsten zu betreiben wäre) oder doch mehrere Trakte von unterschiedlicher Bauhöhe? Solche Fragen muss der Gestaltungsplan beantworten.

Der Gemeinderat will in den Gestaltungsplan  neben der Zentrumswiese auch die Areale Post und Rössli einbeziehen. Das Postareal darum, weil die Post das für sie heute zu grosse und unzweckmässige Gebäude loswerden möchte, und weil das Postgebäude einer besseren Erschliessung der Zentrumswiese im Wege steht. Niemand bestreitet, dass die  Auto-Zufahrt via Poststrasse verbessert werden muss, wenn die Verkehrsverhältnisse beim Coop wegen des Alterszentrums nicht noch prekärer werden sollen als sie es heute zweitweise schon sind.

Das Rössliareal soll einbezogen werden, weil dessen Eigentümer die Annexbauten hinter dem historischen Hauptgebäude durch einen Neubau ersetzen möchten. Würde dieser und ein allfälliger Ersatzbau für die heutige Post als bauliche Einheit gestaltet, könnte Platz gewonnen werden für eine bessere Alterszentrum-Zufahrt.

Für die gesamte Planungsrunde zeichnet sich folgender Ablauf ab: Als Erstes soll das Ortsbürgerland auf der Zentrumswiese durch Kauf und Schenkung an die Einwohnergemeinde übergehen (siehe Artikel von letzter Woche). Als Zweites sollen Projektideen gesammelt werden. Der Kanton empfiehlt dafür einen Ideenwettbewerb oder parallele Studienaufträge an mehrere Planer. Als Drittes wird dann auf dieser Grundlage der Gestaltungsplan ausgearbeitet. 

Beschlossen wird der Gestaltungsplan schliesslich vom Gemeinderat (nicht von der Gemeindeversammlung) und der Regierungsrat muss ihn genehmigen. Zuvor hat der Plan ein Vorprüfungsverfahren beim Kanton zu durchlaufen und in einem Mitwirkungsverfahren kann jedermann Einwendungen und Anregungen machen.  Der bereinigte Gestaltungsplan ist schliesslich öffentlich aufzulegen. Gibt es Einsprachen von Nachbarn und weiteren Berechtigten, so entscheidet in letzter Instanz das Verwaltungsgericht.

Der juristisch langen Rede kurzer Sinn: Auf der Zentrumswiese geht es wohl kaum schneller vorwärts mit dem Alterszentrum als es beim verworfenen Standort Wiemel gegangen wäre. Zudem sollte, schon bevor Ideen für den Gestaltungsplan gesammelt werden, der Bauherr (Investor) und der Betreiber des Alterszentrums feststehen. Es ist sinnvoll, wenn sie ihre Vorstellungen schon früh in die Planung einbringen. Denn die bauliche Konzeption des Alterszentrum hat direkte Auswirkungen auf die Bau- und Betriebskosten.

In einer weiteren Folge wird würenblicker den Fragen nachgehen, welche Rolle  der Verein Alterszentrum künftig spielen soll und wofür das viele Geld im Altersheimfonds verwendet werden soll.

Trari Trara, die Post bleibt da

Die Post sieht vom Umzug an den Ländliweg ab und bleibt bis auf Weiteres am Standort im Dorfzentrum. Eine von Anfang an verunglückte Übung hat ein Happyend. Und wir sind – was würenblicker schon früh vorausgesagt hat – um eine Dorfposse reicher.

Sehr gut, bleibt die Post vorläufig, wo sie ist. Nicht nur den besorgten Anwohnern und Nachbarn am Ländliweg ist es zu gönnen. Jetzt sind die Chancen intakt, dass ein neues Domizil gefunden wird, das sich mit den Planungen im Zentrum (Alterszentrum!) besser verträgt.

Die Post weiss noch nicht, was sie mit ihrem Gebäude künftig anfangen soll. Noch belegt die Swisscom einen Teil des Gebäudes. So schnell wäre kein Mieter gefunden worden  –  die Nachfrage nach Gewerberäumen ist klein. Das Postgebäude könnte dereinst Platz machen für eine zweckmässige Erschliessung des Zentrumareals mit Coop, Alterszentrum, Rössli und Zentrumsscheune. Die Gemeinde als Käufer – doch woher das Geld, und wird das Gebäude rechtzeitig frei?

Beim Hals-über-Kopf-Umzug wäre die Gefahr also gross gewesen, dass die jetzigen Posträume nachher über Monate und Jahre leer gestanden und allmählich vergammelt wären. Auf einen weiteren Schandfleck im Dorfzentrum können wir getrost verzichten.

Die Post jammert erneut über den geringen Umsatz in Würenlos. Hätte sie am Ländliweg mit neuem Auftritt besser geschäftet? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Die mickrigen drei Parkplätze hätten wohl eher noch Kunden verscheucht. Generell geht die Briefpost zurück, und privat noch ein Päckli zu verschicken lohnt sich nicht, da bringt man es besser gleich selber hin.

Am geringen Umsatz ist die Post teilweise selber schuld. Sie und ihre Kunden verstehen unter Kundenfreundlichkeit nicht das Gleiche. So wäre die zu kleine Schalterhalle in Würenlos gleich einladender, wäre sie nicht derart mit Gestellen voll unnötigem Kleinkram zugemüllt.

Auch die vor einem Jahr verkürzten Schalteröffnungszeiten insbesondere am Samstag sind wenig marktgerecht. In einer Pendlergemeinde sind nie so viele Leute unterwegs, um Besorgungen zu erledigen, wie am Samstagvormittag. Wann sonst hat, wer auswärts arbeitet, schon Zeit, ein Paket (mit dem der Pöstler unter der Woche vergeblich an der Haustür geklingelt hat) abzuholen oder Briefmarken zu kaufen? Naja, Postchefs haben ihre eigene Logik.

Das Umzugsprojekt war tolpatschig aufgegleist. Angefangen beim Vermieter und seiner Immobilienverwaltungsfirma. Sie fanden es nicht einmal für nötig, die Miteigentümer der Liegenschaft (Stockwerkeigentum) vorgängig von ihren Absichten ins Bild zu setzen. Bis hin zur Post, die den Umzug als Tatsache hinstellte, obwohl sie ans nötige Baugesuch noch nicht einmal gedacht hatte.

Die Post sucht laut Flugblatt weiter einen neuen Standort, «wie bisher im Dialog mit dem Gemeinderat Würenlos». Wie bitte? Vizeammann Toni Möckel hat am 13. Februar in der AZ erklärt: «Der Gemeinderat wurde von der Absicht der Post, das Zentrum zu verlassen, auch überrascht.» Was stimmt denn nun?  Schon damals hatte die Post geschrieben, der Umzug an den Ländliweg erfolge «im Einvernehmen mit der Gemeinde». Wenn das nicht zutraf, warum wurde dann die Umzugs-Mitteilung der Post ohne Richtigstellung 1:1 auf der Gemeinde-Website veröffentlicht?

Schauen wir nach vorne. Möge das von Möckel im Februar angekündigte Treffen mit allen direkt interessierten Anrainern und Nutzern des Zentrumareals den Weg frei machen für ein koordiniertes Vorgehen – nicht nur, aber auch bei der Suche eines neuen Post-Standorts!

Die Post zügelt

Im Frühjahr zieht die Post um, vom heutigen Standort zwischen Coop und Rössli an den Ländliweg 1, vis-à-vis der Raifffeisenbank. Was meinen Sie zum neuen Standort? Benützen Sie bitte die Kommentarfunktion! 

In das gelbe Haus (links) kommt die Post, rechts die Raiffeisenbank.
In das gelbe Haus (links) kommt die Post, rechts die Raiffeisenbank.

Die Standortverlegung ist ja einerseits ein erster Schritt zur besseren Verkehrserschliessung der Zentrumswiese und damit des künftigen Alterszentrums – dafür kann die heutige Post dereinst zurückgebaut werden. Anderseits fahren viele Kunden mit dem Auto zur Post. Nicht nur Nachbarn am Ländliweg fragen sich, wie das entstehende Verkehrsproblem entschärft werden wird. Schon heute ist die Situation bei der Einmündung Ländliweg/Schulstrasse oft kritisch, und zu den Hauptgeschäftszeiten sind die Parkplätze für Bank, Apotheke und Zahnarzt knapp.