Das Moritzenhaus am Furtbach

Das Moritzenhaus 1977, Zeichnung von Richard Benzoni.
Das Moritzenhaus 1977, Zeichnung von Richard Benzoni.

Das Moritzenhaus neben der Furtbachbrücke an an der Landstrasse war ein in seiner Architektur typisches Bauernhaus, wie es in Würenlos früher mehrere gab. Erbaut 1630, war es einst ein Zentenhaus des Klosters Wettingen. 1778 ist das Haus vermutlich durch einen Brand teilweise zerstört und wieder aufgebaut worden.

Das Moritzenhaus , vom Rössli aus gesehen, kurz vor dem Abbruch.

1978, also genau 200 Jahre später, wurde es abgebrochen. Es musste einer Neuüberbaung weichen.

Das heutige Wohn- und Geschäftshaus mit fischerwohnen AG und Café am Bach.

Heute steht an seiner Stelle das Wohn- und Geschäftshaus «Am Bach» mit dem Café am Bach und dem Inneneinrichtungsgeschäft fischerwohnen AG. Wie das alte Haus hat auch dieseses auf der Westseite ein geschlepptes Dach und ist, so wie sein Vorläufer, von der Strasse zurückgesetzt, wodurch ein schöner Platz entstand. Spuren vom alten Moritzenhaus sind noch mehrere zu finden.

Der ins Ladenlokal von fischerwohnen integrierte Torbogen aus dem 17. Jahrhundert.

Im Ladenlokal im Erdgeschoss ist das steinerne Torgewölbe, das zum Untergeschoss führte, zu sehen. Die Jahreszahl 1630 dürfte auf das Baujahr hinweisen. Das Doppelkreuz, auch Patriarchenkreuz genannt, sollte das Haus vor Unheil schützen.

Die alte Mostpresse.

Vor dem Haus steht eine Mostpresse, die im Keller untergebracht war. Der steinerne Trog wurde aus einem einzelnen grossen Fels aus dem Würenloser Steinbruch gehauen. Die steinernen Sitzbankstützen am Trottoirrand und die Sockelmauern der Rabatten waren früher Steinstufen der Aussentreppe.

Der aus einem Steinblock gehauene längste Brunnentrog von Würenlos, stand einst am Chilesteig.

Nicht zum Moritzenhaus gehört der Brunnentrog mit der Jahreszahl 1776. Er stand früher vor dem Metzgerhaus am Chilesteig und ist in Würenlos der längste Tränketrog, aus einem einzigen Stein gehauen.

Der hölzerne Stützpfeiler, der heute das Vordach eines Einfamilienhauses im Grimmistal trägt.

Der mächtige hölzerne Stützpfeiler, der die Erdgeschossdecke trug, weist mit seiner eingravierten Jahreszahl 1778 auf den Brand hin. Der Kopf dieser Stütze hatte einen uförmigen Einschnitt. Mit zwei leicht konisch zugeschnittenen Holzteilen die darin lagen, konnte man die Kellerdecke nivellieren, indem man sie gegeneiander trieb. Heute stützt er das Vordach am Einfamilienhaus Fischer-Müller im Grimmistal.

Ein Gedanke zu „Das Moritzenhaus am Furtbach“

  1. Geschätzter Hans. Ein grosses Kompliment für Deinen Beitrag zum “Moritzenhaus”. Fundiert, tiefgründig und mit grosser Fachkenntnis geschrieben. Beste Grüsse.Werner Huber, Riniken

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