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Grüner Jungbrunnen

«Was schon 73, das hätte ich dir nie gegeben.» – Zugegeben, solches zu hören schmeichelt mir. Egal, ob’s ehrlich gemeint ist oder nicht. Doch auf jünger zu machen als ich bin, wäre mir eher peinlich . Einen Hoody hab ich nicht im Schrank, Caps trage ich höchstens auf schattenlosen Wanderungen  und sicher nicht mit dem Dächli nach hinten und um Regale mit Anti-Aging-Cremen mache ich einen weiten Bogen. 

Zuweilen ist es von grossem Nutzen, zu seinem wahren Alter zu stehen. Je älter man wird, desto schneller verrinnt die Zeit. Also sie nicht mit Unwichtigem verplempern! Wenn um sieben Uhr abends das Telefon klingelt und eine Meinungsforscher:in wieder mal nur einige wenige Fragen zu irgendeinem Thema stellen will, schiess ich los, noch bevor die arme Person ihr erstes Sätzchen ganz ins Mikrofon geflötet hat: «Ich sage Ihnen gleich, ich bin 73». Sofort heisst es dann von der anderen Seite «Schade, aus Ihrer Altersgruppe haben wir schon genug Leute befragt. «Was natürlich freundlich gelogen ist. Denn unsereins gehört in der Regel nicht mehr zum Panel der Marktforschenden. Weil zu alt.

Vorbei auch die Zeit, da sich selten genug ein Headhunter gemeldet hat und mich gerne treffen wollte. – Aber jetzt: «Hallo Peter» hat mir jüngst ein gewisser Renaud gemailt und mir mit einem Jobangebot den Speck durchs Maul gezogen: «Wenn du einen Blick hinter die Kulissen der Schweizer Politik werfen, eine Menge super engagierter und cooler Leute kennenlernen, Fähigkeiten und ein Netzwerk aufbauen möchtest, die dir dein ganzes Leben lang nützlich sein werden, dann freuen wir uns wahnsinnig auf deine Bewerbung bis zum 31. Juli. Du hast die Gelegenheit, mit einem wohlwollenden, verständnisvollen und topmotivierten Team zu arbeiten, welches sich immer wieder auf neue Menschen freut!»  Hei, war ich gebauchpinselt.

Ich hab mich dann doch nicht beworben. Ich hätte mir wahrscheinlich einen Hoody zulegen müssen, und das Pensum von 80% wäre mir zu hoch gewesen. Denn Renaud suchte einen Nachfolger als Praktikant… auf dem Sekretariat der Jungen Grünen Schweiz. Wie er auf mich kam, ist mir ein Rätsel. Grün oder feucht hinter den Ohren bin ich ja kaum mehr. Hinter den Ohren pfeifen nur noch meine Hörgeräte.

Frohi Wienachte und e guets Nöis

würenblicker wünscht allen seinen Leserinnen und Lesern schöne Festtage und ein glückliches neues Jahr. Lassen wir wegen Corona den Kopf nicht hängen und freuen wir uns auf hoffentlich bald wieder normalere Zeiten. Und halten wir, bis es soweit ist, unverzagt Augen und Herz offen für kleine und grosse Freuden, die der jetzige Alltag für uns bereit hält.

Der 200. Artikel gehört zu den meistgelesenen

«455 Tage im Untergrund sind genug», dieser am 26. Februar publizierte Artikel über die problematische Unterbringung von Asylbewerbern in der Zivilschutzanlage Wiemel war der 200. Beitrag seit dem würenblicker-Start vor viereinhalb Jahren. Es ist auch einer der meistgelesenen in letzter Zeit.

Mit Angaben zu seinen Nutzerzahlen war würenblicker stets vorsichtig. Um zu messen, wie stark ein Blog oder generell eine Website frequentiert wird, stehen verschiedene Methoden und Programme zur Verfügung – sie führen zu krass unterschiedlichen Ergebnissen.

So verzeichnete die offizielle Website unserer Gemeinde (www.wuerenlos.ch) 2015 noch geschätzte 292 000 Besuche. Im Jahr darauf sollen es nur nur noch 43’941 gewesen sein. Dieser Rückgang hatte mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Wie im Rechenschaftsbericht der Gemeinde für das Jahr 2016 dargelegt wird, machte ein Wechsel des Statistikprogrammes einen Vergleich mit den Vorjahren unmöglich. Exakt messbar waren dagegen die Bestellungen, die 2015 und 2016 am Online-Schalter der Gemeinde getätigt werden. Ihre Zahl stieg um 20 %.

Vielleicht sind Statistikprogramme, bei welchen die User viele persönliche Daten von sich preisgeben, zuverlässiger als andere. Aber an Daten seiner Leser ist würenblicker nicht interessiert und sie sollen auch nicht in falsche Hände gelangen können. Gesucht sind also andere Indikatoren, die Anhaltspunkte dafür liefern, ob ein Artikel auf Interesse stösst oder nicht. Ein solcher Indikator ist die Bewertung, die würenblicker-Leser zu jedem Artikel mittels Anklicken eines Buttons abgeben können. würenblicker bietet dafür zwei Icons an: «Daumen hoch» (gefällt mir) sowie «Daumen runter» (gefällt mir nicht). Pro Artikel wird von einem bestimmten PC, Handy oder Tablet nur eine Bewertung akzeptiert.

Zugegeben, was bewertet wird, bleibt oft nebulös: Ist es die Art und Weise, wie über ein Thema geschrieben wird, oder wird das, worüber geschrieben wurde, als gut oder schlecht empfunden? Trotz ihrer beschränkten Aussagekraft und obwohl sie eigentlich in den Sozialen Medien wie Facebook oder Twitter beheimatet und bei Blogs weniger gebräuchlich sind, behält sie würenblicker bei als Indikatoren im erwähnten Sinn.

Zu den meisten würenblicker-Artikeln werden 15 bis 75 Bewertungen abgegeben. Diese Zahl ist nicht zu verwechseln mit jener der Leser. Die dürfte um ein Mehrfaches höher sein, geben doch längst nicht alle Leser eine Bewertung ab.

Seit 2013 haben 15 Artikel 100 Bewertungen und mehr erhalten. Die Rangliste:

1. Umherirren in finanzieller Finsternis: 128 Bewertungen (97+31)
2. Abpfiff (Kommentar zur Ablehnung Projektierungskredit Sportplatz Tägerhard): 123 (61+62)
3. Die heisseste Ecke (Verkehrssituation Poststrasse): 122 (101+21)
4. Ein Nein ist hart aber nötig (vor Referendumsabstimmung Sportplatz Tägerhard: 121 (72+49)
5. Planung à la Würenlos (unterschlagene Entwicklungsstudie Im Grund): 118 (84+34)
6. Gemeinderätin Funk tritt zurück (Kommentar): 113 (70+43)
7. Freie Fahrt für den Würenloser Schuldenexpress (Nach Winter-GV 2014): 112 (86+26)
8. Sportanlage – wie stimmen? (Vor Referendumsabstimmung Sportplatz): 110 (71+39)
9. Der Um- und Erweiterungsbau ist sinnvoll (Kindergarten Buech): 109 (79+30)
10. Ewige Gräben (diverse Themen): 108 (64+44)
11. Kein Weihnachtsgeschenk der Ortsbürger (Landabtausch für Alterszentrum): 103 (64+39)
12. Würenloserinnen machen Schlagzeilen: 102 (71+31
Landverkauf zum Schuldenabbau?: 102 (73+29)
13. Denken mit zwei Beinen statt mit vier Rädern (Langsamverkehr): 100

Sparen und Nachhaltigkeit in der Politik: 100 (57+43)

Keine Insel mehr im Flüchtlingsstrom: 100 (44+56)

Bis auf einen wurden alle Top-15-Beiträge in den Jahren 2013 und 2014 aufgeschaltet. Die vielen Bewertungen können – müssen aber nicht – damit zusammenhängen, dass damals der Blog etwas mehr beachtet wurde als heute. Es ist aber auch so, dassdDie Zahl der Bewertungen nach der Publikation noch während Monaten anzusteigen pflegt. Die Beiträge werden also oft noch lange nach dem Aufschalten gelesen. Der 200. Beitrag, jener über die Asylunterkunft, hat bisher 69 Bewertungen erhalten. Er hat also durchaus das Potenzial, noch in die 100er-Liga aufzusteigen.

Seit 2013 sind auch 165 Kommentare zu würenblicker-Artikeln veröffentlicht worden. Zum Beitrag über die Asylunterkunft sind es bisher drei. Es mag erstaunen, dass trotz des explosiven Themas alle 3 Kommentare mit mir, dem Blogger, einig gehen.

Eine Gegenstimme hat sich zwar gemeldet. Aber diesen Kommentar bekommen Sie nicht zu Gesicht, ich habe ihn nicht freigeschaltet. Nicht, weil er eine missliebige Meinung vertritt. Man kann von mir aus der Meinung sein, dass es nicht Aufgabe der Gemeinde sei, für eine bessere Unterkunft zu sorgen; Abhilfe sollten doch wir Privaten schaffen, die sich am unterirdischen Massenlager stören. Doch der Kommentator oder die Kommentatorin hat sich nicht an die auf würenblicker klar deklarierten Spielregeln gehalten. Die Person hat ihren wahren Namen verschwiegen und auch eine gefakte E-Mail-Adresse angegeben.