Nicht aus der Reihe getanzt

In der Volksabstimmung vom Sonntag hat Würenlos durchs Band weg gleich gestimmt wie der Bezirk, der Kanton Aargau und – bei den drei eidgenössischen Vorlagen – die ganze Schweiz.

Auch unsere Stimmberechtigten haben die Unternehmenssteuerreform III deutlicher als erwartet abgelehnt, mit 1051 Nein gegen 849 Ja. Allerdings fiel die Ablehnung mit 55 % Nein-Stimmen etwas weniger wuchtig aus als im Bezirk Baden (58%) und im Kanton (61%). Eine Ohrfeige für die bürgerlichen Parteien und die Wirtschaftverbände.  Nicht widerlegen konnten sie die Bedenken, dass auch bei dieser Unternehmensteuerreform die Mindereinnahmen der öffentlichen Haushalte unterschätzt würden und letztlich wir natürlichen Steuerzahler die Zeche zu bezahlen gehabt hätten. Das Nein ist keine Katastrophe. Der Reformbedarf ist ausgewiesen. Eine Neuauflage hat gute Chancen, wenn sie den Unternehmen etwas weniger grosszügig entgegen kommt und wenn über die finanziellen Folgen mehr Klarheit besteht.

Der erleichterten Einbürgerung von Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation stimmten 1036 WürenloserInnen zu, 911 lehnten sie ab. Der Ja-Stimmenanteil ist mit 53% gleich gross wie im aargauischen Durchschnitt, aber etwas geringer als im Bezirk Baden (59%).

Klar angenommen – –mit 1317 Ja gegen 552 Nein –wurde auch der Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr. Mit 69% Ja-Stimmen hiess Würenlos die Vorlage, die von Links-Grün als zu Strassen freundlich bekämpft wurde, noch deutlicher gut als der autofreundliche Kanton Aargau (63%).

Bei den kantonalen Vorlagen fand das Gesetzespaket über der Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden und über den geänderten Finanzausgleich in Würenlos bequeme Zustimmung und zwar mit 61 bzw. 59 % Ja-Stimmen. Im Kanton wurde dem Paket etwas knapper zugestimmt, was nicht überrascht, weil das Paket vor allem von ländlichen Kleingemeinden bekämpft wurde.

Eine überraschend deutliche Abfuhr erlitt die  Volksinitiative «Ja zu einer guten Bildung – Nein zum Lehrplan 21». Die Ablehnung ist in Würenlos mit 71% Nein-Stimmen praktisch gleich hoch wie im ganzen Kanton und im Bezirk. Ein Vertrauensbeweis für die Schule Aargau. So schlecht, wie die Schulentwicklung von den Initianten und ihren Sympathisanten dargestellt wurde, wird sie von den Eltern und der Bevölkerung offensichtlich nicht wahrgenommen. Und für die Schulharmonisierung in der Deutschschweiz ist das Nein ein positives Zeichen.

Die beiden von linker Seite lancierten Volksinitiativen «Arbeit und Weiterbildung für alle!» sowie «Chancen für Kinder – Zusammen gegen Familienarmut» fielen auch in Würenlos mit 75% Nein-Stimmen klar durch. Die Stimmbeteiligung erreichte bei uns relativ hohe 48 %.

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