Wunschzettel fürs Gemeindehaus-Christkindli

würenblicker wünscht frohe Weihnachten! Er kann es aber nicht lassen, seinen Schnabel doch noch kurz aufzureissen wegen einer politischen Aktualität.

Die SVP ergreift also laut «Aargauer Zeitung» das Referendum gegen den Kredit für die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens Buech I. Das finde ich konsequent. Bei einem Nein an der Urne fehlen 770 000 Franken weniger in der Gemeindekasse. Und wir  wollen ja sparen. Noch etwas mehr Geld hätte die abgelehnte Steuererhöhung eingebracht. All die, welche die Kindergartensanierung für dringend nötig halten und jetzt ein Nein an der Urne befürchten, hätten halt beherzter für eine Steuererhöhung eintreten sollen. Hätte nämlich die Gemeindeversammlung die Steuern erhöht, so hätte die SVP vermutlich dagegen und nicht gegen den Kindergarten das Referendum ergriffen. Und im Buech hätten schon bald die Bauleute einfahren können. Nun wird’s wohl etwas später – wenn überhaupt.

Doch lassen wir das. Es leuchtet und blinkt allenthalben aus Gärten und Schaufenstern. Es weihnachtet sehr. Kinder legen ihre Wunschzettel fürs Christchindli vors Fenster, und würenblicker tut’s ihnen gleich. Er veröffentlicht Ihre Wünsche an den Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung. So gehts: Schreiben Sie den Wunsch einfach als Kommentar zu diesem Artikel (am Ende dieses Textes  «Kommentar schreiben/lesen» anklicken und Formular ausfüllen).

Aber Vorsicht! Würenlos will sparen. Ihr Wunsch darf darum nichts kosten. Wünschen Sie sich also weder Alterszentrum noch Sportplatz. Gefragt sind Wünsche, die allein mit gutem Willen erfüllbar sind. Vieles liesse sich verbessern, wenn die Verantwortlichen nur daran denken – oder eben vom Christchindli daran erinnert würden.

Erstes Beispiel: Die wenigen offiziellen Anschlagstellen, wo Ortsvereine für ihre Veranstaltungen werben dürfen, sind oft zugekleistert mit Plakaten für auswärtige Events. Was aber haben die Party in Wallisellen oder die Esotherik-Messe in Frauenfeld da zu suchen? Rein gar nichts – auch wenn die Plakate hochoffiziell einen Stempel der Regionalpolizei oder der Einwohnerkontrolle tragen. Also, liebes Christkind, sorge dafür, dass der Stempel schön in der Pultschublade bleibt, wenn die Profitrupps mit ihren Plakaten für auswärtige Kommerz-Anlässe anrücken!

Zweites Beispiel: Warum erfahren die Würenloser aus einem Interview der «Limmatwelle» mit dem Chef der Regionalpolizei, dass der Polizeiposten im Dorf geschlossen wird? Liebes Christchind, mach doch, dass der Gemeinderat nicht immer wieder mit Informationen – auch möglicherweise unangenehmen –  so lange hinterm Berg hält, bis ihm andere die Kohlen aus dem Feuer holen!

Nachtrag vom 26.12.: Vor und über Weihnachten sind bloss wenige Wünsche ans Christkindli eingegangen. Entweder sind also die Würenloserinnen und Würenloser wunschlos glücklich. Oder es ist doch nicht so einfach, einen Verbesserungsvorschlag zu machen, der nichts kostet. Oder – höchst unwahrscheinlich – die Leute hatten über die Festtage keine Zeit, würenblicker.ch zu lesen.

4 Gedanken zu „Wunschzettel fürs Gemeindehaus-Christkindli“

  1. Mein Wunsch an den Gemeinderat: Ein jährlicher Informations- und Diskussionsabend. Der Gemeinderat würde über aktuelle Themen informieren und die Bewohner von Würenlos könnten dazu Stellung beziehen und ihre Meinungen einbringen. Wäre dies nicht eine gute Ergänzung zum Würenblicker?

  2. Meinen Wunschzettel habe ich schon vor langer Zeit auf den fehlenden Dachziegeln der Zentrumsscheune hinterlegt. Das Christkind muss ihn übersehen haben, oder er ist vom Regen durchs Loch im Dach in den Furtbach geschwemmt worden! So wiederhole ich hier meinen Wunsch: Ich wünsche mir in jeder Gemeinde ein bisschen Ballenberg! Im Gegenzug kennt bestimmt jeder von uns einen Quälgeist, den er am liebsten im Ballenberg wüsste! Möge uns das neue Jahr wohlgesinnt sein, und uns Alle samt der Zentrumsscheune in Würenlos belassen!

  3. In der Silvesternacht wurde erneut gross geklöpft; ringsum ballerten Raketen-Batterien in die Lüfte. Der Sound mahnt mich jeweils eher an Krieg, als an ein freudiges Neujahrsereignis. Doch oh Wunder: plötzlich erhob sich ein strahlender Heissluftballon, der allen profanen Raketen und Knallpetarden glatt die Show stahl. Er flog im Wind und leuchtete hell über den Nebelschwaden, lange konnten wir seinen Weg verfolgen. Wie ich heute am Apéro der Kath. Kirchgemeinde erfuhr, stammt das Kunstwerk aus der Familientradition der Familie Güller, wo zum Jahreswechsel der schöne Brauch gepflegt wird, einen solchen Ballon zu basteln und ins neue Jahr zu schicken.
    Mein Wunsch für nächsten Silvester:
    1) Wir verzichten alle auf Raketen, Petarden, Frauenfürze etc.
    2) Das gesparte Geld wird gespendet für die dringenden Renovationen (Schwimmbad, Kindergarten).
    3) Möglichst viele Haushalte basteln einen Heissluftballon und schicken diesen still-strahlenden Leuchtkörper nach Mitternacht in die Lüfte.
    4) Die Nacht wird erfüllt sein von festlichem Glanz, die Glockengeläute werden wieder hörbar sein und auch die Tiere werden staunen!
    5) die Ballon-Bastelanleitung kann bei mir angefordert werden.
    Ich feue mich bereits heute auf nächsten Silvester 🙂

  4. Gute Idee, Liliane! Mir geht die Knallerei vor während und nach der Silvesternacht auch auf die Nerven. Die Idee mit dem Heissluftballon werde ich gerne aufnehmen…

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