Polizeipräsenz und Limmattalbahn

Die Halbzeit der Sommer-Schulferien ist vorüber, die ersten Ferienreisenden sind zurück, im besseren Fall braungebrannt und erholt, im schlechteren Fall gezeichnet von Reisestrapazen, Wartezeiten auf Flughäfen oder muffigen Hotelzimmern. Falls sich die Heimkehrer fragen, was sie hier verpasst haben. Hier die Antwort: Wenig bis nichts. Höchstens kleine Staubwölklein auf politischer Ebene wirbelten zwei Themen auf, die auch etwas mit Würenlos zu tun haben.

Mehr Arbeit für die Regionalpolizei?
Mehr Arbeit für die Regionalpolizei?

Erstens wehrt sich die Gemeinde Spreitenbach gegen die Schliessung des dortigen Kantonspolizei-Postens, der laut Kapo-Homepage auch für Würenlos zuständig ist. Ende dieses Jahres wird der Regierungsrat entscheiden, ob die Zahl der Kantonspolizei-Standorte von 17 auf 9 reduziert wird. Die Präsenz der Kantonspolizei in den Regionen und Gemeinden soll darunter nicht leiden, die vorhandenen Kräfte sollen nur effektiver und mobiler eingesetzt werden.

Dagegen ist aus Würenloser Sicht nichts einzuwenden. Der Kapo-Stützpunkt Baden ist für uns kaum weiter entfernt als der Posten in Spreitenbach. Und das Vorhandensein eines Polizeipostens erhöht die Sicherheit kaum. Den Beweis dafür haben in diesen Sommerferien zwei Gefangene in Baden geliefert. Mit aneinander geknüpften Leintüchern haben sie sich vom Gefängnis im obersten Stock des alten Schulhauses am Badener Schulhausplatz, in die Freiheit abgeseilt – vor den Fenstern der dort ebenfalls untergebrachten Kantonspolizei.

Ein Argument, das der Gemeinderat Spreitenbach gegen die Postenschliessung vorbringt, hat aber etwas für sich. Zu befürchten sei, dass die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal noch viel häufiger als heute schon zu Hilfe gerufen werde, etwa bei kleinen Kriminalfällen (z.B. Ladendiebstählen), für die eigentlich die Kantonspolizei zuständig sei. Der Regionalpolizei-Posten in Spreitenbach, der eher symbolisch mit nur einer Person während der Bürozeiten besetzt ist, könnte also mehr zu tun bekommen. Zu rechnen wäre dann mit Mehrkosten für die Gemeinden, die ja die Regionalpolizei finanzieren.

Mit dem Polizeigesetz aus dem Jahre 2005, das zur Bildung der Regionalpolizeien und zum Aus der Gemeindepolizeien geführt hat, hat sich der Kanton in erster Linie auf Kosten der Gemeinden finanziell entlastet. Wäre es 2005 primär um mehr Sicherheit und um mehr Effizienz der Polizeiarbeit gegangen, so wären andere Organisationskonzepte – zum Beispiel eine Einheitspolizei wie in den Kantonen Bern und Zug – ebenso zweckdienlich gewesen. Dass laut Gemeinderat Spreitenbach die Hälfte der polizeilichen Erstinterventionen (darunter können auch schwere Verbrechen oder Unfälle fallen) durch die Regionalpolizei erfolgen, gibt zu denken. Kompetenzgerangel und Doppelspurigkeiten sind da nicht weit.

Die Limmattalbahn endet vorerst vor dem Bahnhof Killwangen-Spreitenbach.
Die Limmattalbahn endet vorerst vor dem Bahnhof Killwangen-Spreitenbach.

Das zweite Staubwölklein wirbelte die Grünliberale Partei Wettingen auf, die ihren letzten Stammtisch vor den Sommerferien für einmal in Würenlos abgehalten hatte. Der Wettinger SP-Gemeinderat Markus Maibach soll da über den Stand des Projekts Limmattalbahn berichtet haben. Und Jahre, bevor 2022 die Strecke von Zürich-Altstetten nach Killwangen-Spreitenbach in Betrieb gehen soll, gab schon eine mögliche Weiterführung über Wettingen nach Baden zu reden. Das ist aber pure Zukunftsmusik.

Immer deutlicher wird offenbar, dass das neue Tram keine Schleife über Würenlos drehen soll. Bedauert das jemand? Für eine solche Schleife eine sinnvolle Linienführung zu finden, welche die Landschaft zwischen Limmat und Dorf nicht massiv verschandelt, wäre kaum möglich. Zudem ist  Würenlos  mit stündlich 2 S-Bahn- und 4 Busverbindungen mit Wettingen und Baden in den Hauptverkehrszeiten sehr gut verbunden.

Eher ein Scherz dünkt es mich da, wenn Orun Palit, der Präsident der Wettinger Grünliberalen, in einem «Limmatwelle»-Parteibericht über den GLP-Stammtisch  eine Minibahn von Würenlos nach Wettingen ins Spiel bringt, um das Gebiet dazwischen besser zu erschliessen. Und seine Zuschrift an die « Limmatwelle» gipfelt im Satz: «Eine Fusion zwischen Wettingen und Würenlos macht unter diesem Aspekt plötzlich mehr Sinn.» Nun ja, man kann der GLP wenigstens nicht vorwerfen, es mangle ihr an kühnen Visionen…

Mehr als eine kühne Vision ist aber, dass der erste Abschnitt der Limmattalbahn bis Killwangen das Verkehrsgeschehen in unserer Region massiv beeinflussen wird. Der öffentliche Verkehr wird Marktanteile gewinnen. Von Würenlos aus werden sehr viele Arbeitsplätze im Gebiet Dietikon/Schlieren/Urdorf/Zürich West mit dem ÖV schneller erreichbar sein als heute. Wichtig wird es darum sein, Würenlos optimal an die Limmattalbahn in Richtung Zürich anzubinden.

Am ehesten in Frage kommt dafür ein Ausbau der Ortsbuslinie 11. Doch sie stösst schon jetzt in Spitzenzeiten an ihre Kapazitätsgrenzen. Ist ein Viertelstundentakt die Lösung? Oder gar eine Aufspaltung des 11ers in zwei Linien, die ab Killwangen in alternierendem Halbstundentakt zwei Endpunkte ansteuern: die eine über Raiffeisenbank und Bahnhof Würenlos die Endhaltestelle Tägerhard (Wettingen), die andere ab Raiffeisenbank via Brunnenweg-Bettlen die Endhaltestelle Hüttikon? Bis 2022 ist noch genügend Zeit, gute Konzepte auzuhecken.

Sommerquiz 2016

In Würenlos geht es ruhiger zu und her als sonst. In den Pendlerstunden sind Busse und Züge weniger besetzt, abends auf der Landstrasse stauen sich die Autos weniger oft bis zum Bickgut hinaus. Auch an den sonnigsten Tagen gibt es im Schwimmbad Platz in Hülle und Fülle – es ist Ferienzeit.  Und würenblicker will einmal mehr Ihr Lokalwissen testen.

Machem Sie mit. Im diesjährigen Sommerquiz gibts Tickets für das 6. Openair-Kino Würenlos am 5. und 6. August zu gewinnen. Bei der Zentrumsscheune zeigt der Kulturkreis am Freitag, 5.8. das mexikanische Filmdrama «Como agua para chocolate» (Bittersüsse Schokolade” aus dem Jahre 1994 und am Samstag 6.8. den Schweizer Spielfilm «Les petites fugues» aus dem Jahre 1979. würenblicker verlost unter den Einsenderinnen und Einsendern der richtigen Quizlösung 1x 2 Tickets und 1 x 1 Ticket, wahlweise für einen der beiden Abende.

Viel Glück – wer würenblicker regelmässig liest, ist beim Lösen einiger Fragen im Vorteil!* Die Buchstaben bei der jeweils richtigen Lösung ergeben das Lösungswort. Dieses, Name, Adresse und Telefonnummer) senden Sie an kontakt@wuerenblicker.ch (am schnellsten gehts via Kontakt in der Menuleiste oben). Einsendeschluss ist neu Samstag, 30. Juli.

  1. Wie viele Personen (Frauen, Männer und Kinder) sind an der Gemeindeversammlung im Juni dieses Jahres eingebürgert worden?
    7 = K
    24 = S
    27 = B

Brunnen, Jg. 1857, am Oberwiesenweg im Kempfhof. Die beiden runden Steine seitlich verhinderten die Beschädigung des Troges durch Fuhrwerke.    2. Wo steht dieser Brunnen?
Schulstrasse = T
Dorfstrasse  = A
Oberwiesenweg/Kempfhof = U

3. Welche Funktion hat diese Dame in unserer Gemeinde?
Präsidentin des Sportvereins (SVW) = Od668a65eda
Gemeinderätin = U
Schulleiterin = E

 

 

 

Wegen Kanlabauarbeiten in derAltwiesenstrasse: Der 11er auf neuer Route durch die Buechzelglistrasse.

4. Wie viele Haltestellen zählt die RVBW-Linie 11 (Ortsbus), inkl. Endhaltestellen?
8 = T
10 = C
11 = M

5. Wie viele Einwohnerinnen und Einwohner zählte Würenlos am 31. Dezember 2015?
6212 = H
6314 = A
6355 = N

Das Lösungswort heisst?

  • Von wegen Vorteil. Da hat mich doch  eine Leserin darauf hingewiesen, dass ich einen doppelten Bock geschossen habe. Schon im Artikel über die Gemeindeversammlung hatte ich eine falsche Zahl der erfolgten Einbürgerungen genannt und diese falsche Zahl habe ich dann auch noch im Sommerquiz als mögliche (genauer richtige) Antwort verwendet – eine auch durch kräfteraubende Bürgergymnastik und Sommerhitze kaum entschuldbare Schlamperei. Sowohl im ursprünglichen Artikel wie in der Auswahl der Antworten auf  Frage 1 steht nun die richtige Zahl.