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Gefährliche Zugänge zum Bus

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Auf der Landstrasse nahe der Furttalkreuzung verunglückte am Abend des 2. März ein 59-jähriger Fussgänger so schwer, dass er nun seinen Verletzungen erlegen ist.  Beim Überqueren der Strasse war er von einem Roller angefahren worden. Die dortige Bushaltestelle Flüefeld der RVBW-Linie 1 (Fahrtrichtung Baden) ist die am wenigsten sicher erreichbare  Bushaltestelle auf unserem Gemeindegebiet. Allerdings ist auch der Zugang zu anderen Haltestellen nicht ungefährlich.

Handwerkerzentrum Peterhans, im Hintergrund die kleine Schutzinsel ohne Zebrastreifen.
Handwerkerzentrum Peterhans, im Hintergrund die kleine Schutzinsel ohne Zebrastreifen.

Haltestellen des öffentlichen Verkehrs sollten eigentlich zu Fuss gefahrlos erreicht werden können. Denn gerade ältere Menschen und solche mit eingeschränkter Mobilität sind auf öffentliche Verkehrsmittel besonders angewiesen. Doch die Haltestelle Flüefeld des Einers nach Wettingen und Baden erreichen schon jüngere und flinke Fussgänger nur mit einem mulmigen Gefühl, vor allem in verkehrsreichen Zeiten. Denn um zum kleinen Wartehäuslein zu gelangen, ist eine vierspurige Strasse zu überqueren – je zwei Spuren pro Fahrtrichtung. Es gibt zwar eine Mittelinsel, aber weder Fussgängerstreifen noch irgendwelche Warnungen, dass hier regelmässig Fussgänger die Fahrbahn queren müssen. Ziemlich wenig Schutz also. Dabei werden hier von Fahrzeuglenkern teilweise hohe Geschwindigkeiten gefahren, zum Beispiel wenn sie bei Orange oder Dunkelorange noch schnell über die Kreuzung kommen wollen.

Endstation Bettlen. Die Fussgänger wurden vergessen.
Endstation Bettlen. Die Fussgänger wurden vergessen.

Auf Rang zwei der gefährlichsten Zugänge zu Bushaltestellen rangiert der Zugang von der oberen Bünte und dem Schwimmbad zur Endhaltestelle Bettlen. Schätzungsweise ein Drittel  der Passagiere benützen diesen Zugang über die  stark befahrene Schulstrasse. Ohne jegliche Schutzmassnahme, obwohl auch hier  oft zu hohe Tempi gefahren werden. Die Fussgänger müssen zudem  den Einmündungsbereich der  Kempfhofstrasse benützen  und sind so auch durch ein- und abbiegende Autos gefährdet.

Für Fahrzeuglenker und Fussgänger stark eingeschränkte Sicht beim Zebrastreifen Post.
Für Fahrzeuglenker und Fussgänger stark eingeschränkte Sicht beim Zebrastreifen Post.

Auf den Rängen 3 und vier der gefährlichsten Zugänge folgen  die Haltestellen Post und Raiffeisenbank. Bei der Post ist die Sicht wegen des vorspringenden Hauses Landstrasse 70 eingeschränkt. Immerhin gibts hier eine Schutzinsel. Bei der Raiffeisenbank entsprechen die Sichterhältnisse beim  Fussgängerstreifen ebenfalls nicht den Normen.  Die vom Kreisel her nahenden Fahrzeuglenker können den Fussgängerstreifen viel zu spät überblicken, und Fussgänger, die von der Raiffeisenbank her den Zebrastreifen betreten, müssen jederzeit damit rechnen, dass ein noch nicht sichtbarer  Fahrzeuglenker aus Fahrtrichtung Oetwil wie ein Idiot in die Schulstrasse einbiegt und auf den Zebrastreifen zu donnert.

Diese Gefahrenstellen sind den Verkehrsplanern seit Jahren bekannt, doch ist guter Rat teuer. Bei den Haltestellen Post und Raiffeisenbank stand wohl für bessere Lösungen schlicht nicht genügend Platz zur Verfügung. Die Zebrastreifen dort sind Kompromisse. Bei der  Post kann man immerhin hoffen, mit der angestrebten  Gesamtplanung für das Alterszentrum und dem vorgesehenen Erwerb und Abbruch der heutigen Post lasse sich die Situation für die Fussgänger entscheidend verbessern. Bei der Raiffeisenbank könnte man sich ein über der Fahrbahn angebrachtes Signal “Achtung Fussgänger” , allenfalls kombiniert mit einem Blinklicht, vorstellen

Und bei der Haltestelle Flüefeld? Da läge zumindest ein Spurabbau, eine Verschmälerung der Fahrbahn in Richtung Würenlos, drin. Denn übermütige Planer haben  seinerzeit eine völlig unnötige Linksabbiegespur ins Gebiet Biefig erstellen lassen. Sie wird pro Tag wohl von nicht mehr als 15 Fahrzeugen benützt.

Doch auch ohne zusätzliche Schutzmassnahmen  können wir Würenloserinnen und Würenloser  einen wichtigen Beitrag zur Unfallverhütung leisten. Gehen wenigstens wir als ortskundige Fahrzeuglenkerinnen und -lenker an diesen neuralgischen Punkten rechtzeitig vom Gas!