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Furttalmesse abgeblasen

Die Furttalmesse, die vom 21. bis 23. April auf dem Schulareal hätte stattfinden sollen, ist abgesagt. Wegen zu geringem Interesse der Gewerbetreibenden. 

Das Interesse bei den Unternehmen im ganzen Furttal war um 40% geringer als 2016 bei der ersten Furttalmesse in Würenlos.  Noch unter dem Namen Würenloser Messe präsentierten sich damals an über 80 Ständen Gewerbe-, Dienstleistungs- und Gastrobetriebe aus dem ganzen Furttal und seiner Umgebung. Doch für die Zweitauflage im kommenden April hatten sich bis Ende Januar keine 60 Interessenten angemeldet. 

Zieht man in Betracht, dass es sich unter den 33 Angemeldeten von ausserhalb Würenlos bei einem Drittel um Gastrobetriebe (Foodtrucks, Confiserien etc.) handelte, war vor allem das Interesse im Gewerbe des zürcherischen Furttals gering. Doch auch bei Würenloser Unternehmen war das Interesse geringer als 2016. Wie das OK in einem Brief an die Gewerbetreibenden schreibt, fürchtete das OK, mit einer Messe von bescheidenerem Ausmass zu wenig Leute ansprechen zu können. Damit wäre wiederum das finanzielle Risiko für die Organisatoren wie auch für die Verpflegungsbetriebe zu gross geworden.

Für das geschwundene Interesse führt das OK einige Gründe auf: «Fachkräftemangel, hohe Auftragslage». Tatsächlich dürfte deshalb manchem Gewerbebetrieb die Zeit fehlen, einen attraktiven Messeauftritt vorzubereiten. Vielleicht glaubt er auch, mit einem eigenen Anlass (Tag der offenen Türe, Hausmesse usw.) die von ihm angepeilte Kundschaft  besser ansprechen zu können.

Möglicherweise ist das aber nur die halbe Wahrheit. Denn anderswo fanden oder finden nach pandemiebedingtem Unterbruch ähnliche Veranstaltungen wie die Furttalmesse durchaus statt. So etwa in Dielsdorf oder Wädenswil. Ist die Distanz zwischen Regensdorf und Würenlos gefühlsmässig vielleicht doch grösser als die 9,5 Kilometer, welche mir der Routenplaner angibt? Vielleicht trennt die Kantonsgrenze doch stärker als wir uns das eingestehen? Vor allem das Gewerbe im oberen zürcherischen Furttal ist wohl stärker auf die Stadt Zürich, das Zürcher Limmattal und die Flughafenregion ausgerichtet als auf die aargauische Nachbarregion. 

Es fragt sich aber auch, ob Gewerbeschauen herkömmlichen Zuschnitts nicht etwas aus der Zeit gefallen sind. Und in Gewerblerkreisen ist die Diskussion nicht neu, ob solche Grossanlässe ihren Zweck noch erfüllen. Hand aufs Herz! Kaufe ich die neue Waschmaschine wirklich bei jenem Gewerbler, der mich an der letzten Gewerbschau oder -messe mit einem Gratiskaffee oder einem anderen kleinen Geschenkli erfreut hat?  Selbst grosse Publikumsmessen wie die Muba oder Züspa werden nicht mehr durchgeführt. Preise lassen sich im Internet schneller vergleichen. Wogegen enger fokussierte Themenmessen – etwa zu den Themen Garten, Bauen, Reisen oder Lebensführung – bei ihrem Zielpublikum gut ankommen.

Vielleicht war es auch ziemlich kühn, die Furttaler Messe zeitlich nur acht Monate nach dem Dorffest in Würenlos anzusetzen. Etliche Gewerbler, vor allem aber auch Vereine und Institutionen waren ja auch am Dorffest engagiert. Und viele von ihnen keine vier Monate später auch am wiederum gut besuchten Christkindlimärt

In die Furttalmesse integriert gewesen wäre der ebenfalls vom Gewerbeverein Würenlos getragene, traditionelle Früeligsmärt. Er findet nun eigenständig am Samstag, 22. April, statt. Wie der Gewerbeverein im Schreiben an die Aussteller der Furttalmesse schreibt, könnte der Früeligsmärt für die eine oder andere Aussteller/in eine Alternative zur abgeblasenen Messe sein. 

Weihnachtsbeleuchtung: Hit oder Flop?

Die neue Weihnachtsbeleuchtung (vorne) und die alte (hinten) im Direktvergleich.
Welche gefällt besser? Abstimmen in der rechten Randspalte. (Bild würenblicker)

Weihnachtsbeleuchtung so oder so und überhaupt? Seit Bloggerin Gwendoline Schmid vor sieben Jahren im würenblicker das Thema “Moschee oder Babyschoppen?” aufs Tapet brachte, gehört die Diskussion über die Weihnachtsbeleuchtung zum Würenloser Advent wie der Chrischtchindlimärt oder das Guetzlibacken . Vor einigen Jahren begann der Gewerbeverein als Sponsor sich der Sache intensiver anzunehmen. Er hat einen Ideenwettbewerb für was Neues durchgeführt, einen Vorschlag prämieren und schliesslich einen Prototypen herstellen lassen. Jetzt hängt dieser also bei der Einmündung der Juch- in die Landstrasse und lädt ein zum Vergleich mit der alten Version. Die leuchtet an den übrigen Kandelabern entlang der Land- und der Schulstrasse wie eh und je.

Der Gewerbeverein ermöglicht also verdienstvollerweise einen Direktvergleich. Welche Version ist besser? Oder wäre eine ganz andere Weihnachtsbeleuchtung noch viel besser? würenblicker öffnet sein Abstimmungstool für diese Frage aller Würenloser Fragen. Also mitmachen, Chrischtkindli und Samichlaus lesen mit.

Natürlich hat sich auch würenblicker eine Meinung gebildet. Wenn schon, denn schon hätte er sich eigentlich etwas radikal Anderes gewünscht. An den Kandelabern reichen mir all die Politiker*innen-Grinde und Abstimmungsparolen vollends, welche jahrein, jahraus die Strassenränder zieren. Die beiden verkehrsreichsten Strassen im Dorf sind, so wie sie heute gestaltet sind, nur bedingt geeignet, dank Weihnachtsbeleuchtung festliche Vorfreude aufkommen zu lassen. Stimmungsvoll ist das vielleicht zwischen drei und vier Uhr in der Früh. Aber abends, wenn der der Verkehr das Dorf flutet, Ladenbeleuchtungen- und Logos locken, überdimensionierte, grellleuchtende Hinweisschilder uns da zu einer Tankstelle, dort in ein Beizen-Take-Away lotsen wollen? Wie stimmungsvoll ist das denn?

Fünf grosse echte Tannen mit elektrischen Kerzen an gut ausgewählten, eher dunklen Stellen aufgestellt, würden mehr vorweihnachtliche Stimmung verbreiten. Weniger ist oft mehr. Keine geringere als die in jüngeren Jahren eher schrille Rockkönigin Tina Turner hat’s doch vorgemacht, als sie aus Anlass ihres 75. Geburtstages ihrer Wohngemeinde Küsnacht ZH, eine eher schlichte, aber gestylte Weihnachtsbeleuchtung (an Kandelabern) schenkte.

Ohne unseren vertrauten Doppelzwiebelturm geht’s offenbar nicht. Dabei thront das Original eindrücklich und stimmungsvoll genug über dem Dorf. Man muss ihn nur sehen wollen. Auch viele Farben müssen offenbar sein. Geschmacksache.

Nun aber zum Direktvergleich alt und neu. Für mich, ich gestehe es, schneidet die bisherige Version eher besser ab. So kalt die blaue Turmsilhouette auch wirken mag, sie setzt sich im Lichterchaos besser ab. Die neue Version geht mit ihrer weniger intensiv leuchtenden Vielfarbigkeit unter. Und der blaue Stern geht gar nicht. Wenn es ein Symbol für Weihnachten gibt, dann ist’s doch der helle Stern, der den Weg weist. Hätte der so schwach und erst noch blau geschimmert wie der Stern der neuen Version, Balthasar, Melchior und Caspar würden noch heute das Krippchen suchen.

würenblicker wünscht allen Leserinnen und Lesern frohe Festtage und gute Gesundheit.

✶ Adventliches Allerlei✶

200 bis 300 Stimmberechtigte und eine Versammlungsdauer von 4 Stunden erwartet Gemeindeammann Toni Möckel, wie er der «Limmatwelle». verriet Die Gemeindeversammlung vom 8. Dezember wird uns Stimmberechtigten also Einiges abverlangen: Vier Stunden mit Maske und ohne Vorfreude auf einen Schlusstrunk, welche die Debatttierlust etwas dämpfen könnte («abstimme, s’isch Zyt für de gmüetlich Teil»).

Trotz bestem Schutzkonzept und allen Vorkehrungen, um die Infektionsgefahr zu minimieren – es darf einem schon ein bisschen «gschmuech» werden bei der Vorstellung, mit 300 Mitmenschen so lange in einem Raum ausharren zu müssen. Eine Würenloserin meldete sich schon mal beim Gemeinderat schriftlich ab: «Viele haben für sich selber entschieden, in dieser ausserordentlichen Lage die persönlichen Kontakte auf ein Minimum zu beschränken – so wie es immer wieder gefordert wird! (…) Für mich ist dieser persönliche) Entscheid mit der Teilnahme an grossen Indoor-Versammlungen unvereinbar.» – Eine faule Ausrede? Mitnichten. Denn die Frau hatte ein Anliegen: «Bitte ermöglicht allen Interessierten, die Einwohnergemeindeversammlung als Live Stream mitverfolgen zu dürfen!». Es dürfe auch nur eine Einwegkommunikation sein. «Dies ist ohne grossen Aufwand absolut machbar (z.B. Videoanruf über Microsoft Teams o.ä)!» 

Schon Tags darauf bekam die Frau Antwort. Die vorgeschlagene Bild- und Tonübertragung einer Gemeindeversammlung sei «rechtlich grundsätzlich zu keiner Zeit zulässig». Doch der Gemeinderat könne auch nicht erkennen, «welchen Zweck es hat, wenn die Bürger die Gemeindeversammlung zuhause live mitverfolgen, aber sich weder zu Wort melden noch abstimmen können».

Dabeihat allein schon die Vorstellung reizvoll: Überall im Dorf höckeln Mannen und Frauen in der eigenen, warmen Stube, vor einem Glas Roten und ihrem Laptop, und verfolgen gebannt den «Strassenfeger» aus der Mehrzweckhalle. Da könnten der rasende Reporter vom tbwnet-TV, der «Kassensturz»-Schmezer und Netflix mit «The Crown» glatt einpacken.

✶ 

Aber wer weiss, in 20 Jahren werden wir vielleicht ganz selbstverständlich die Gemeindeversammlung digital abhalten und gemütlich vom Sofa aus mitregieren. Die Diskussionen über das, was wirklich wichtig ist im Dorf, werden ja längst auch im Internet geführt. In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Würelos!» etwa. Wer sich da nicht regelmässig einklickt,  erfährt nichts vom armen Velo oder Trotti, das am Strassenrand ausgesetzt worden ist, nichts von der handglismeten Handyhülle, die eine Start-up-Unternehmerin als ideales Weihnachtsgeschenk auf den Markt wirft.

So hält das digitale Zeitalter immer wieder Überraschungen parat, schöne und weniger schöne. Eiskalt erwischt hat’s Michael Spühler, den Präsi unseres Gewerbevereins. Da erinnerte sich eine gewisse Sandra, dass der Verein dieses Jahr zumindest einen Prototypen der neuen, aus einem Ideenwettbewerb unter der Bevölkerung hervorgegangenen Weihnachtsbeleuchtung hatte erstrahlen lassen wollen. Auf «Du bisch vo Würelos!» fragte sie: «Wie isch jetzt das gsi mit de neue Wiehnachtsbelüüchtig ab 2020?» Und schon hagelte es Kommentare dazu, 30 an der Zahl. Und das «Badener Tagblatt» realisierte blitzschnell, wo Würenloserinnen und Würenloser wirklich der Schuh drückt: «Ärger über Weihnachtsbeleuchtung» stand über dem halbseitigen Artikel. 

Spühler gab sich im «BT» zerknischt: «Mir war nicht bewusst, dass die Verschiebung solche Wellen wirft.» Wegen der Coronakrise habe die Weihnachtsbeleuchtung für die Gewerbler nicht oberste Priorität gehabt.», wofür man gewiss Verständnis habe. Dass die Verschiebung nicht kommuniziert worden sei, nehme er auf seine Kappe. 

Alles halb so schlimm. Ob die blauen Doppelzwiebeltürme mit gelbem Stern die Gemüter tatsächlich immer noch so in Wallung bringen wie nach der ersten Montage vor 20 Jahren oder wie 2014, als würenblicker-Bloggerin Gwendoline Schmid den Weihnachtsschmuck scharfzüngig kommentierte («Moschee oder Babyschoppen?») und in Kommentaren dazu erstmals von Phallussymbol die Rede war? Ich bezweifle es. Was einen schon so lange durchs Leben begleitet, bekommt man doch einfach lieb, irgendwie.

Schön finde ich, dass die blauen Moscheen nun endlich auch ein Minarett bekommen haben. In schönstem türkischen Rot (Sponsor Erdogan?) ragt es aus der Steinhof-Baustelle gen Himmel. Mächtig überstrahlt das festliche Baukrankerzli des Nachts unseren altehrwürdigen Doppelzwiebelturm. Und auch dessen blaue Brüder am Strassenrand. Es ist halt nichts so hässlich, als das es an Hässlichkeit nicht noch übertroffen werden kann.

Vielleicht nicht schon jetzt, aber alle Jahre wieder…

… warten wir alle auf den Samichlaus und das Christkind! Doch noch vorher kommt unsere Würenloser Weihnachtsbeleuchtung – und mit ihr die Diskussionen über deren Gestaltung und Bedeutung.
Nun könnte man ja sagen: «Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.» Letztlich ist die Würenloser Weihnachtsbeleuchtung ja vom örtlichen Gewerbeverein gesponsert worden und wird auch jedes Jahr von diesem in Fronarbeit vor dem Advent aufgehängt und Anfang des neuen Jahres wieder abgebaut. Aber bekanntlich lässt sich ja über Geschmack streiten.
Die alljährlichen Diskussionen und Bekundungen zu unserer Weihnachtsbeleuchtung zeigen, dass diese doch ein viel beachteter Bestandteil der Adventszeit geworden ist. Und natürlich soll sie erfreuen und gefallen. Da es ab und an auch kritische Stimmen zur Gestaltung und dem Sujet gibt, hat sich der Gewerbeverein Würenlos gefragt, wie möglichst viele Stimmen abgeholt und in konstruktiver Art und Weise in den Entwurf DER Würenloser Weihnachtsbeleuchtung eingebunden werden können.
Damit wirklich alle interessierten und engagierten Personen, ob gross oder klein, ob jung, junggeblieben oder schon etwas gesetzteren Alters sich gestalterisch einbringen können, lancieren wir am diesjährigen Früeligsmärt vom 28. April einen Wettbewerb. Dort wird der Gewerbeverein einen eigenen Stand betreuen, an welchem zwei originale bisherige Beleuchtungen ausgestellt sind. Sie können eigene Gestaltungsideen auf Vorlageblätter erstellen, auf welchen die grundlegenden Vorgaben ersichtlich sind. Die Vorlageblätter und Teilnahmedetails sind auch über die Website des Gewerbeverein Würenlos (www.gewerbe-wuerenlos.ch) erhältlich. Ergreifen Sie die Gelegenheit, die Würenloser Weihnachtsbeleuchtung mitzugestalten und einen Preis zu gewinnen! Besuchen Sie uns am 28. April am Früeligsmärt und reichen Sie uns Ihren Vorschlag gleich vor Ort oder bis Ende Oktober 2018 ein:
Gewerbeverein Würenlos, Postfach, 5436 Würenlos oder kontakt@gewerbe-wuerenlos.ch.
Am Christchindlimärt 2018 kann über eine Auswahl der besten eingegangenen Vorschläge (und das bestehende Modell) abgestimmt werden.