Frohi Wienachte und e guets Nöis

würenblicker wünscht allen seinen Leserinnen und Lesern schöne Festtage und ein glückliches neues Jahr. Lassen wir wegen Corona den Kopf nicht hängen und freuen wir uns auf hoffentlich bald wieder normalere Zeiten. Und halten wir, bis es soweit ist, unverzagt Augen und Herz offen für kleine und grosse Freuden, die der jetzige Alltag für uns bereit hält.

Von Geheimniskrämern und Salzschmugglern – Adventliches Allerlei (2)

Grosstransparent eingangs Würenlos (Bettlen)

Damit haben die treibenden Kräfte hinter der geplanten Aushubdeponie Steindler wohl nicht gerechnet. Im öffentlichen Auflageverfahren sind rund 2000 Eingaben gegen den beantragten Richtplaneintrag und damit gegen die geplante Aushubdeponie auf Würenloser Boden eingegangen. Ein Warnsignal für den Regionalplanungsverband BadenRegio und für unseren Gemeinderat, die zusammen beim Kanton den Richtplaneintrag verlangen. 

Es schien alles so schlau arrangiert: in einer der entlegensten Ecken des Bezirks und des Kantons glaubte man den idealen Standort für eine Regionale Aushubdeponie gefunden zu haben. Hauptbetroffen: eine ausserkantonale Gemeinde – super!  Angeblich fast gar nicht betroffen: Die Standortgemeinde Würenlos – super! Doch ohalätz! Jenseits der Kantonsgrenze liess man sich nicht so leicht über den Tisch ziehen. Und auch in Würenlos dämmerte es vielen. Zu lange war es ruhig geblieben, nachdem der Gemeinderat vor zwei Jahren die Katze vorsichtig aus dem Sack gelassen hatte und die Deponiepläne publik machte – im Rahmen einer mit anderen Themen vollgespickten Info-Veranstaltung im Gmeindschäller, vor wenigen Dutzenden Interessierter.   

Doch massiv unterschätzt worden ist offenbar, welch hohen Wert die Bevölkerung im unteren Furttal der Erhaltung ihres Naherholungsgebietes und des vertrauten Landschaftsbildes beimisst. Sonst wären nicht so viele Eingaben zusammen gekommen – auch aus Würenlos, eine individuelle Eingabe auch vom Verfasser dieses Artikels. Die zuerst nur in Otelfingen aktive «IG Nein zur Aushubdeponie Steindler/Teufermoos» leistete Erstaunliches: Informationsmaterial samt vorgedruckter Eingabe zu tausenden gestreut, Riesentransparente an den Eingängen der Dörfer, mit roten Ballonen das Höhenprofil der Deponie im Gelände markiert und die regionalen Medien geschickt einbezogen… Und sie vernetzte sich über die Kantonsgrenze hinweg. So lancierten hiesige Naturschutzkreise eine Petition im «Badener Tagblatt», die Grünliberalen des Bezirks Baden sprangen auf den gegnerischen Zug auf – so geht Lokal- und Regionalpolitik 2020! Und das ist gut so.

Die Deponiegegner kritisieren BadenRegio und unseren Gemeinderat scharf. «Sie wollten die Bevölkerung umgehen, indem sie die Deponie erst im Richtplan festsetzen und erst danach informieren» wetterte der Alt-SVP-Nationalrat, ehemalige Otelfinger Gemeindepräsident und IG-Mitbegründer Ernst Schibli im «BadenerTagblatt». Die Kritik mag nicht nicht hundertprozentig zutreffen. Aber wer den veröffentlichten Planungsbericht studiert, staunt. So haben BadenRegio und Gemeinderat Würenlos Hand geboten zu einer unsäglichen Geheimniskrämerei. Für einem Standortvergleich sind andere Standorte geprüft worden, aber wir dürfen nicht erfahren, wo diese Areale liegen. Der Vergleich, in dem dem der Standort Steindler/Teufermoos mit kleinem Abstand am besten abgeschnitten haben soll, ist für uns Bürger so schlicht nicht überprüfbar.

Vorweihnächtliche Stimmung will bei einer älteren Würenloserin einfach nicht aufkommen. Das Ja der Gemeindeversammlung zum Baurecht fürs Alterszentrum lässt ihr keine Ruhe. So besorgte sie sich 50 Unterschriftenbogen auf der Gemeindekanzlei, um das Referendum zu ergreifen. Doch nachdem sie einmal darüber geschlafen hatte, schrieb sie dem Gemeinderat, pandemiebedingt könne sie ihr Recht, die Unterschriften zu sammeln – 420 bräuchte es – doch nicht wahrnehmen. Sie bitte aber «um konstruktive Vorschläge, wie ein Referendum, beziehungsweise eine anschliessende briefliche Abstimmung trotz Pandemie erreicht werden kann.» 

Der Gemeinderat antwortete postwendend. Der Bundesrat habe das Sammeln von Unterschriften für Initiativen und Referenden keineswegs unterbunden, und Unterschriften müssten auch nicht zwingend physisch vor Ort gesammelt werden. So könnten Unterschriftenbögen auch zum Herunterladen ins Internet gestellt werden. – Selbst wenn sich Einiges geändert hat, seit besagte Würenloserin vor 25 Jahren wesentlich daran beteiligt war, das erste Altersheimprojekt mit einem Referendum zu bodigen, so schleckt es doch keine Geiss weg, dass das Sammeln der nötigen Unterschriften bis 18. Januar wegen Corona und den Festtagen alles andere als ein Kinderspiel wäre. «Zum Glück» werden die einen sagen, «leider» die andern. 

Wegen den Deponieplänen ist unser Verhältnis mit den anderen Furttalgemeinden momentan ziemlich zerrüttet. «Zleid gwerched» hat man sich schon in früheren Zeiten, allerdings auf lustigere Weise. Davon berichtet das neueste Mitteilungsheft der Heimatkundlichen Vereinigung Furttal. Der Autor Kurt Bannwart spürt darin dem Wandel des Detailhandels im Furttal inklusive Würenlos nach.

Auch die Würenloser Bäckerei Ernst an der Mühlegasse lieferte ihr Brot mit einem Hundegespann aus (rechts Lina Ernst). Um 1900.
Um 1900 in Würenlos. Die Bäckerei Ernst an der Mühlegasse lieferte ihr Brot mit einem Hundegespann aus (rechts Lina Ernst).

Bis 1973 war der Verkauf von Salz kantonal geregelt und nur auserwählten Verkaufsstellen vorbehalten. Die Salzpreise unterschieden sich von Kanton zu Kanton. Davon profitierte, wie schon der verstorbene Hans Ehrsam in den Würenloser Blättern 1994 beschrieben hat, lange Zeit das Gasthaus Alpenrösli. Noch um 1937 ernannte die Aargauische Finanzdirektion die Alpenrösli-Wirtin Witwe Markwalder zum «Salzauswäger», was eine Abbildung im Heft belegt. 

Die Bauern benötigten für ihr Vieh viel Salz. Dass sie dieses im Alpenrösli holen mussten, kam ihnen sehr gelegen, hatten sie doch so einen guten Grund für einen Beizenbesuch. Weil das Salz im Kanton Zürich teurer war als im Aargau, deckten sich auch Däniker, Hüttiker und Otelfinger im Alpenrösli mit dem «weissen Gold» ein und schmuggelten es über die Kantonsgrenze. Das war an sich verboten. Die Würenloser machten sich einen Spass daraus, die Salzschmuggler auf ihre Weise zu bestrafen. So belud an einem Fasnachtsmontag eine Gruppe maskierter Würenloser Jungmänner ein Fuhrwerk mit Salzsäcken, die allerdings nur Sägemehl enthielten. Dieses streuten sie den Schmugglern aus dem Züribiet in die Stuben und liessen sich erst nach üppiger Verpflegung mit gehörig Most, Brot und Speck wieder vertreiben.  

Das 130-seitige Heft kann bestellt werden bei Françoise Roth, Lettenring 29, 8114 Dänikon, E-Mail Philippe.roth@bluewin.ch, Tel. 044 844 20 61, Preis Fr. 20.–.

 

Baurecht fürs Alterszentrum: Showdown blieb aus

Viel Lärm im Vorfeld und dann das: Nach einem einzigen kritischen Votum eines Anwohners genehmigte die Gemeindeversammlung vom Dienstag mit wenigen Gegenstimmen  den Baurechtsvertrag mit der Alterszentrum Würenlos AG . Das Baurecht ist eine Bedingung dafür. dass das Alterszentrum auf auf der Zentrumswiese gebaut werden kann. Doch entscheidender wird das Baubewilligungsverfahren sein.

Mit einem anonymen Flugblatt und später auch in Leserbriefen und Online-Kommentaren hatten sich Gegner des Alterszentrum-Projekts Margerite wenige Wochen vor der Gemeindeversammlung zur Wort gemeldet und und vor allem das von Gemeinderat und Verwaltungsrat der Alterszentrum AG gewählte planerische Vorgehen scharf kritisiert. Die Kampagne liess eigentlich auch einen Schlagabtausch an der Versammlung selbst erwarten. 

Doch davon weit und breit keine Spur. Schon der Aufmarsch zur Versammlung lag unter den Erwartungen . Statt der 200 bis 300 Stimmberechtigten, die Gemeindeammann Toni Möckel laut Limmatwelle erwartet hatte, fanden sich nur deren 167 in der Mehrzweckhalle ein. Und die Diskussion zum Traktandum Baurecht riss niemanden vom Hocker. Die Versammlung dauerte schliesslich auch nur 2 Stunden und 40 Minuten – weniger lang als befürchtet. 

Ein Grund für die mittelmässige Beteiligung war gewiss die Corona-Situation, die sich jüngst verschärft hat. Das umsichtige Schutzkonzept kam aber nicht an seine Grenzen. Die Dreifachhalle war in sechs klar getrennte Sektoren eingeteilt, die Stühle waren einzeln in gehörigem Abstand aufgestellt. Das Gefühl von Enge kam nie auf. Und die Stimmberechtigten verhielten sich überaus diszipliniert.

Gleichwohl wünschten sich wohl alle, dass dies die letzte unter derartigen Umständen stattfindende Gemeindeversammlung gewesen sein möge. Gespräche am Rande mit anderen Stimmberechtigten oder Behördemitgliedern gehören zu einer Würenloser Gemeindeversammlung ebenso wie der Apéro danach. In der Riesenhalle fehlte die Nähe. Und immer wieder kam das Publikum rein akustisch kaum mit, was vor dem fernen Gemeinderatstisch zwischen Votanten oder Fragestellern und Gemeinderatsmitgliedern verhandelt beziehungsweise genuschelt wurde.

So auch beim einzigen kritischen Votum zum Baurechtsvertrag. Zentrumswiese-Anwohner Roland Benguerel (in der ursprünglichen Fassung war der Vornahme verwechselt worden, würenblicker bittet das Versehen zu entschuldigen) liegt seit Jahren mit der Gemeinde im Clinch , weil seine Liegenschaft am Rössliweg auch 17 Jahre nach Erteilung der  Baubewilligung noch nicht ordnungsgemäss erschlossen ist. Er meinte gewiss nicht zu Unrecht, dass dieses Problem im Zusammenhang mit dem Alterszentrum nun endlich zu lösen sei. Dass man sich endlich finde, sei auch ihm ein Anliegen, versicherte ihm Gemeindeammann Möckel. Es sei klar, dass der an sich rechtsgültige Erschliessungsplan für die Zentrumswiese noch zu überarbeiten sei. 

Für den Baurechtsvertrag setzten sich verschiedene Votanten ein, auch die Sprecher des CVP und der FDP. Doch weitere Margerite-Gegner meldeten sich nicht  zu Wort. Dies dürfte ihnen, nachdem sie schon nicht mit ihren Namen zum Flugblatt hatten stehen wollen, noch weiter Sympathien kosten. Nun, sie sahen wohl zum Vornherein auch keine  Chance, die Gemeindeversammlung für ihre Anliegen gewinnen zu können.

Doch in Sicherheit wiegen  dürfen sich deswegen die Alterszentrum-Befürworter noch lange nicht. Das Baurechtstraktandum war ja eher ein Nebenschauplatz.  Sofern die zum Teil schon älteren Gegner genügend Durchhaltewillen aufbringen, werden sie ihr Glück auf juristischem Weg im Baubewilligungsverfahren versuchen.

Mit dem doppelten Ja zum Baurecht (145: 6 für den Inhalt des Vertrags und 137:9 für die Ermächtigung des Gemeinderats, diesen Vertrag abzuschliessen) ist zwar ein nicht unbedeutendes Etappenziel erreicht. Auf eine rasche Realisierung des Alterszentrums zu hoffen, ist aber verfrüht. Die Fussballstadien in Aarau und Zürich lassen grüssen.

Ebenfalls ihr Ziel nicht erreicht haben an der Versammlung die Strahlengegner. Sie beantragten die Rückweisung des 1,8-Mllionen-Kredits für die Beschaffung von Smart Metern (neue Stromzähler der TBW). Die Rückweisung wurde klar abgelehnt, der Kredit bewilligt. Aber im Gegensatz zu den Margerite-Gegnern legten sich Andreas Pestalozzi und Alessandro Camisani von der IG Mitsprache 5G zWürelos mit beherzten Voten ins Zeug. Den Rückweisungsantrag begründeten sie damit, dass es noch zu viele offene Fragen gebe im Zusammenhang mit dem Wechsel von den herkömmlichen Stromzählern auf sogenannte Smart Meter, die jede Stromleitung in den Wohnhäusern zu einer Sendeantenne machten. Es sei genügend Zeit, diese Fragen vor einer Beschaffung genauer zu prüfen. Dem Applaus auf die kritischen Voten nach zu schliessen, ist die Sorge um die zunehmende Strahlenbelastung doch recht verbreitet

Alle weiteren Geschäfte, darunter ein 0,8 Mio.-Kredit für den Umbau des Knotens Land-/Bahnhofstrasse bei der SBB-Barriere (eine Bedingung, damit die neue Landi dereinst überhaupt eröffnet werden darf) und 17 Einbürgerungen wurden ohne grosse Diskussionen und meist einstimmig gutgeheissen

✶ Adventliches Allerlei✶

200 bis 300 Stimmberechtigte und eine Versammlungsdauer von 4 Stunden erwartet Gemeindeammann Toni Möckel, wie er der «Limmatwelle». verriet Die Gemeindeversammlung vom 8. Dezember wird uns Stimmberechtigten also Einiges abverlangen: Vier Stunden mit Maske und ohne Vorfreude auf einen Schlusstrunk, welche die Debatttierlust etwas dämpfen könnte («abstimme, s’isch Zyt für de gmüetlich Teil»).

Trotz bestem Schutzkonzept und allen Vorkehrungen, um die Infektionsgefahr zu minimieren – es darf einem schon ein bisschen «gschmuech» werden bei der Vorstellung, mit 300 Mitmenschen so lange in einem Raum ausharren zu müssen. Eine Würenloserin meldete sich schon mal beim Gemeinderat schriftlich ab: «Viele haben für sich selber entschieden, in dieser ausserordentlichen Lage die persönlichen Kontakte auf ein Minimum zu beschränken – so wie es immer wieder gefordert wird! (…) Für mich ist dieser persönliche) Entscheid mit der Teilnahme an grossen Indoor-Versammlungen unvereinbar.» – Eine faule Ausrede? Mitnichten. Denn die Frau hatte ein Anliegen: «Bitte ermöglicht allen Interessierten, die Einwohnergemeindeversammlung als Live Stream mitverfolgen zu dürfen!». Es dürfe auch nur eine Einwegkommunikation sein. «Dies ist ohne grossen Aufwand absolut machbar (z.B. Videoanruf über Microsoft Teams o.ä)!» 

Schon Tags darauf bekam die Frau Antwort. Die vorgeschlagene Bild- und Tonübertragung einer Gemeindeversammlung sei «rechtlich grundsätzlich zu keiner Zeit zulässig». Doch der Gemeinderat könne auch nicht erkennen, «welchen Zweck es hat, wenn die Bürger die Gemeindeversammlung zuhause live mitverfolgen, aber sich weder zu Wort melden noch abstimmen können».

Dabeihat allein schon die Vorstellung reizvoll: Überall im Dorf höckeln Mannen und Frauen in der eigenen, warmen Stube, vor einem Glas Roten und ihrem Laptop, und verfolgen gebannt den «Strassenfeger» aus der Mehrzweckhalle. Da könnten der rasende Reporter vom tbwnet-TV, der «Kassensturz»-Schmezer und Netflix mit «The Crown» glatt einpacken.

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Aber wer weiss, in 20 Jahren werden wir vielleicht ganz selbstverständlich die Gemeindeversammlung digital abhalten und gemütlich vom Sofa aus mitregieren. Die Diskussionen über das, was wirklich wichtig ist im Dorf, werden ja längst auch im Internet geführt. In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Würelos!» etwa. Wer sich da nicht regelmässig einklickt,  erfährt nichts vom armen Velo oder Trotti, das am Strassenrand ausgesetzt worden ist, nichts von der handglismeten Handyhülle, die eine Start-up-Unternehmerin als ideales Weihnachtsgeschenk auf den Markt wirft.

So hält das digitale Zeitalter immer wieder Überraschungen parat, schöne und weniger schöne. Eiskalt erwischt hat’s Michael Spühler, den Präsi unseres Gewerbevereins. Da erinnerte sich eine gewisse Sandra, dass der Verein dieses Jahr zumindest einen Prototypen der neuen, aus einem Ideenwettbewerb unter der Bevölkerung hervorgegangenen Weihnachtsbeleuchtung hatte erstrahlen lassen wollen. Auf «Du bisch vo Würelos!» fragte sie: «Wie isch jetzt das gsi mit de neue Wiehnachtsbelüüchtig ab 2020?» Und schon hagelte es Kommentare dazu, 30 an der Zahl. Und das «Badener Tagblatt» realisierte blitzschnell, wo Würenloserinnen und Würenloser wirklich der Schuh drückt: «Ärger über Weihnachtsbeleuchtung» stand über dem halbseitigen Artikel. 

Spühler gab sich im «BT» zerknischt: «Mir war nicht bewusst, dass die Verschiebung solche Wellen wirft.» Wegen der Coronakrise habe die Weihnachtsbeleuchtung für die Gewerbler nicht oberste Priorität gehabt.», wofür man gewiss Verständnis habe. Dass die Verschiebung nicht kommuniziert worden sei, nehme er auf seine Kappe. 

Alles halb so schlimm. Ob die blauen Doppelzwiebeltürme mit gelbem Stern die Gemüter tatsächlich immer noch so in Wallung bringen wie nach der ersten Montage vor 20 Jahren oder wie 2014, als würenblicker-Bloggerin Gwendoline Schmid den Weihnachtsschmuck scharfzüngig kommentierte («Moschee oder Babyschoppen?») und in Kommentaren dazu erstmals von Phallussymbol die Rede war? Ich bezweifle es. Was einen schon so lange durchs Leben begleitet, bekommt man doch einfach lieb, irgendwie.

Schön finde ich, dass die blauen Moscheen nun endlich auch ein Minarett bekommen haben. In schönstem türkischen Rot (Sponsor Erdogan?) ragt es aus der Steinhof-Baustelle gen Himmel. Mächtig überstrahlt das festliche Baukrankerzli des Nachts unseren altehrwürdigen Doppelzwiebelturm. Und auch dessen blaue Brüder am Strassenrand. Es ist halt nichts so hässlich, als das es an Hässlichkeit nicht noch übertroffen werden kann.