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Altes weicht Neuem

Baustelle an der Ecke Buech-/Buechzelglistrasse.
Baustelle an der Ecke Buech-/Buechzelglistrasse.
Unlängst dem Erdboden gleich gemacht: Der Scheunenteil und die Anbauten am Bauernhaus Ecke Land-/Dorfstrasse.
Unlängst dem Erdboden gleich gemacht: Der Scheunenteil und die Anbauten am Bauernhaus Ecke Land-/Dorfstrasse.

Und stetig knabbert der Baggerzahn. Wer in den letzten Wochen und Monaten durchs Dorf ging, dem konnte es nicht entgehen. Alt-Vertrautes macht Neuem Platz. Das Bauernhaus an der Ecke Dorf-/Haselstrasse wich einem Mehrfamilienhaus der Überbauung Gatterächer, ein Kleinbauernhaus am Brunnenweg zwei Einfamilienhäusern, der Scheunenteil mit der schönen Riegelfassade an der Ecke Land-/Dorfstrasse einem neuen Hausteil.

Und es verschwanden nicht nur solche Gebäude, die noch vom alten, bäuerlichen Würenlos zeugten. Jetzt weichen auch jüngere Häuser, die noch vor einigen Jahrzehnten den Übergang zum  Agglomerationsdorf markierten. Einfamilienhäuser, die ab den 1940er Jahren zum vorherrschenden Gebäudetypus wurden. So knabberte der Baggerzahn anfangs Sommer am Einfamilienhaus mit früherem Kühlhäuschen an der Bachstrasse und jetzt gleichzeitig am Einfamilienhaus an der Ecke Buech-/Buechzelglistrasse und am Eingang zum Buechzelgliring, wo ein stattliches Einfamilienhaus mit grossem Garten zwei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage wich.

Die letzten Stunden des Kühlhäuschens (vorne)  und des Einfamilienhauses (hinten) an der Bachstrasse.
Die letzten Stunden des Kühlhäuschens (vorne) und des Einfamilienhauses (hinten) an der Bachstrasse.

Alle Ersatzbauten, die entstehen, haben eines gemeinsam: Die Wohnfläche wird grösser, der Umschwung kleiner. Die bauliche Verdichtung schreitet voran. Taktgeber ist der Baulandpreis. In den letzten Jahrzehnten kräftig gestiegen, lässt er Landkäufer zweimal überlegen, ob sie sich  einen grösseren Spielrasen vor dem Haus leisten wollen und können. Und der Salat wird etwas gar teuer, wenn man sich einen Pflanzplätz leistet in der Grösse, wie ihn die Grossmutter einst bearbeitete.

Das Einfamilienhaus Buechzelgliring 1 in Trümmern.
Das Einfamilienhaus Buechzelgliring 1 in Trümmern.

Der Verdichtungsprozess wird andauern, solange es noch Häuser gibt, die kleiner sind als  die gesetzlichen Ausnützungsregeln es zuliessen. Vorausgesetzt, die Landpreise rasseln nicht in den Keller – womit kaum jemand rechnet. Die Verdichtung ist sinnvoll, wenn damit der Zersiedelung des Landes Einhalt geboten werden kann.

Weichen einzelne alte Häuser neuen, vollzieht sich der Wandel weniger augenfällig, als wenn auf grünen Wiesen ganze Einfamilienhausquartiere oder Grossüberbauungen mit Mehrfamilienhäusern entstehen. Was jetzt zunehmend abgeht, kann auch als organisches, inneres Wachstum bezeichnet werden.

Doch auch ein schleichender Wandel ist ein Wandel. Wie gross er ist, wird  erst nach Jahren erkennbar sein, wenn ganze Quartiere ihren Charakter und ihr Aussehen verändert haben werden. Neue Häuser bringen auch andere Bewohner. Oft solche mit anderen Lebensvorstellungen und anderem Lebensstil.

Eine Gemeindeversammlung kommt mir in den Sinn, die ich vor rund 30 Jahren als neu Zugezogener hier erlebte. Es ging um die Einführung eines zweiten Kindergartenjahres. Im Brustston der Überzeugung,  mit sonorer Stimme verkündete  ein nicht ganz unbekannter Mitbürger, ein zusätzliches Kindergartenjahr sei überflüssig, Würenlos sei ja ein ländliches Dorf, in dem die Kleinkinder rings um die Häuser noch genügend Platz zum Spielen hätten. Natürlich war es  realitätsferner «Hafenkäse», was der Mann da «verzapfte». Er hatte schlechthin nicht wahrgenommen und vielleicht  auch nicht wahrhaben wollen, welch grosser Wandel schon stattgefunden hatte. Und wie sich die Bedürfnisse der Bevölkerung verändert hatten.

Nach dem raschen Wachstum unseres Dorfes in den letzten Jahren mag sich der eine oder die andere wünschen, es möge jetzt Ruhe einkehren und das Dorf eine Zeitlang so bleiben, wie wir es kennen und schätzen. Auch wenn wir vielleicht nicht Tag für Tag neue Baukräne in den Himmel wachsen sehen  oder wenigstens nur kleine – der Wunsch wird sich nicht erfüllen. Stellen wir uns also dem Wandel. Werfen wir überholte Vorstellungen über Bord. Tragen wir aktiv an die Weiterentwicklung unseres Dorfes bei, als wache, kritische Stimmbürger, gute Nachbarn,  engagierte Vereins- oder Behördenmitglieder.  Damit wir unser Würenlos  übermorgen noch immer schätzen können – auch wenn es ein anderes Dorf sein wird als heute.

(Der vorherige Artikel «Minimallösung für Rasensportler» ist, was die Verschuldung der Gemeinde anbelangt, nachträglich korrrigiert/präzisiert worden.) 

Minimallösung für Rasensportler

Keine 15 Monate, nachdem in einer Referendumsabstimmung ein Projektierungskredit für einen neuen Sportplatz Tägerhard abgelehnt worden ist, kommt nun gleich ein Ausführungskredit von 1,26 Millionen Franken vor die Gemeindeversammlung. Das ist ungewöhnlich, aber keine Zwängerei.

♦ Erstens stehen dem  Sportverein Würenlos (SVW)  und dem Rugbyclub Würenlos seit langem nicht genügend Spiel- und Trainingsplätze zur Verfügung und deren Gesamtfläche ist durch den Kindergarten- und Schulhausbau gar noch geschrumpft.

♦ Zweitens wird eine massiv abgespeckte Variante präsentiert: Vor allem Natur- statt Kunstrasen.

♦ Drittens beteiligen sich  die Fussballer und Rugbyspieler in  beachtlich hohem Masse an den Kosten.

♦ Viertens wird auf die Sanierung des Sportplatzes Ländli verzichtet, wofür im Finanzplan für 2016 eine Million Franken eingestellt war.

♦ Fünftens hat sich die Finanzlage der Gemeinde leicht verbessert.

Das neue Rasenfeld (hellgrün) an der Industriestrasse.
Das neue Rasenfeld (hellgrün) an der Industriestrasse.

Dem Gemeinderat ist fürs Erste zu glauben, dass die finanzielle Lage der Gemeinde die 1,26 Millionen-Investition nun zulässt. Einsparungen und die Steuererhöhung fürs laufende Jahr tragen Früchte. Auch dank unerwartet hohen Steuererträgen reduzierten sich die Schulden 2014 um 325000 Franken. Die Einwohnergemeinde hatte  Ende 2014 Schulden von 18,726 Mio. Franken, Im Finanzplan 2013 – 2020 war für Ende 2014 mit Schulden von 21,7 Mio. Franken gerechnet worden. (Achtung: Hier ist gegenüber der Erstfassung dieses Artikels eine erhebliche Korrektur erfolgt, Ursprünglich war von einem viel höheren effektiven Schuldenabbau die Rede.).  Abschliessend wird die finanzielle Tragbarkeit erst zu beurteilen sein, wenn das Budget 2016 und der überarbeitete Finanzplan bekannt sind. Andere Gemeinden rechnen fürs kommende Jahr mit grösseren Einbrüchen bei den Steuereinnahmen. Auf unser Budget darf man da gespannt sein!

Die abgespeckte Sportplatzvorlage hat dann gute Chancen, vom Stimmvolk durchgewinkt zu werden, wenn die Sparschraube nicht  über das bisherige Mass hinaus angezogen werden muss – auf Kosten anderer, ebenfalls berechtigter Anliegen.

Es ist erfreulich, dass die Arbeitsgruppe unter Gemeinderat Nico Kunz in so kurzer Zeit ein Resultat vorlegen kann. In Würenlos lässt sich also schon etwas bewegen, wenn alle am gleichen Ende des Strickes ziehen. Die Rasensportvereine mussten einsehen, dass sie nur dann Aussicht auf rasche Linderung ihrer Platznot haben, wenn sie ihre Forderungen auf ein Minimum beschränken und sich in erheblichem Masse auch finanziell beteiligen. Ein gänzlich privat finanzierter Sportplatz, wie ihn wohl einige Sportplatzgegner gerne sähen,  ist Amateurclubs aber nicht zuzumuten.

Die Lage der Clubs wird auch künftig nicht komfortabel sein. Ein Naturrasen kann weniger intensiv genutzt werden als ein Kunstrasen. Laut Daniel Zehnder vom SVW sind es bei Naturrasen etwa 900 Nutzungsstunden pro Jahr, bei Kunstrasen 1300 bis 1500 Stunden. Die finanziellen Lasten aber, die sich die Vereine aufbürden, sind gross. Sie werden auf eigene Kosten Container für Duschen/Garderobe, WCs und Material beschaffen. Aufwändig wird auch deren Reinigung und Unterhalt sein,  wofür die Sportvereine  ebenfalls selber aufkommen müssen. Das alles ist kein Pappenstiel!

SVW und Rugbyclub haben gegenüber der Gemeinde ein Zahlungsversprechen von 80 000 Franken abgegeben. Damit lassen sich gemäss eingeholten Offerten 2 Dusch-, 1 WC- und 1 Materialcontainer als Occasionen beschaffen. Es wird darin eng zu und her gehen. So werden gerademal 12 Personen aufs Mal duschen können. «Es geht  um ein Provisorium», sagt Daniel Zehnder. Im Projekt mini plus von 2013 war zwar auch von einer Containergarderobe die Rede. Doch war damals  ein definitives,  grosszügigeres  Gebäude in Modul- oder Containerbauweise vorgesehen.

Um die Container  neben dem Spielfeld aufstellen zu können, muss der Standort  erst erschlossen werden. Dazu wird die Dezember-Gemeindeversammlung einen zusätzlichen Kredit bewilligen müssen. Mit diesem wird aber gleichzeitig auch das angrenzende Gewerbeland der Ortsbürger erschlossen. Im jetzigen Sportplatzprojekt sind keine Parkplätze enthalten, es können jene der Huba Control benützt werden. Auf eine Buserschliessung wird verzichtet, was laut Nico Kunz zulässig ist. Das Rasenfeld komme in eine Zone zu liegen , die durch die Buslinie 1 als ausreichend erschlossen gelte.

Den grössten Teil der Projektierungsarbeiten leisteten unentgeltlich Mitglieder der Arbeitsgruppe – Baufachleute zwar, aber keine ausgesprochene Sportplatzspezialisten. Gleichwohl ist zu hoffen, dass wenigstens das Rasenfeld in hoher Qualität erstellt wird – sonst werden die nun auf 30 000 Franken veranschlagten Unterhaltskosten (inkl. Baurechtszins an die Ortsbürger) subito in die Höhe schiessen. Der Trainingsplatz neben dem Kindergarten Feldstrasse muss eine Lehre sein . Dort wurde der neue Rollrasen auf eine völlig untaugliche Unterlage verlegt, was nach wenigen Monaten schon eine teure Sanierung erforderte.

Aufs Ganze betrachtet ist die  Befürchtung  wohl nicht ganz unbegründet, der Sportplatzkredit sei aus politischen Gründen auf Teufel komm raus nahe an die ominöse Millionengrenze runter gedrückt worden.  Reserven für Unvorhergesehenes enthält er nicht, wie Nico Kunz einräumt. Wenn es da beim Bau nur keine bösen Überraschungen gibt! Der Baugrund des Spielfeldes, eine aufgefüllte Kiesgrube, stelle aber laut Experten kein Risiko dar, so Kunz.

Kostenwahrheit hat bei dieser Vorlage aus Sicht der Stimmberechtigten ebenso hohe Priorität wie aus Sicht der Sportvereine der Bau des neuen Rasenfeldes. Die Stimmberechtigten würden sich wohl hinters Licht geführt fühlen, wenn hohe Nachtragskredite nötig würden, beim neuen Sportplatz schon nach wenigen Jahren teure Nachbesserungen fällig würden oder die  Vereine  von den Verpflichtungen, die sie nun eingehen, entlastet werden müssten.

Das Rasenfeld im Tägerhard ist die erste einer ganzen Reihe von Investitionen im Sportbereich, die gemäss dem Konzept der Arbeitsgruppe noch folgen könnten. Dann ist  den Bedürfnissen der Schule und anderer Sportler, zum Beispiel der jungen Leichtathleten des TVs, Rechnung zu tragen. Fussballer und Rugbyspieler werden eine Zeitlang zurückstehen müssen. Zudem macht der Gemeinderat weitere Investitionen  in Sportanlagen generell von der Finanzlage der Gemeinde abhängig.  Anspruch auf weitere neue Anlagen haben die Sportvereine  aufgrund dieses Konzeptes also nicht.

Links zur offiziellen Mitteilung der Einwohnergemeinde  und zu einem Artikel von Dieter Minder  im «Badener Tagblatt».

Eine SVP-Hochburg

SVP und FDP heissen auch in Würenlos die Sieger der Nationalratswahlen. Würenlos entwickelt sich immer mehr zu einer SVP-Hochburg, entschieden sich doch mehr Würenloserinnen und Würenloser denn je  für die SVP. 12 556  SVP-Stimmen ergeben einen Stimmenanteil von 37,6 Prozent. Ebenfalls mehr Stimmen als in den letzten drei  Nationalratswahlen  erhielt die FDP:  5029 oder 15 Prozent.  Klare Verliererin ist – bereits zum dritten Mal in Folge – die CVP.

Stimmen und Stimmenanteil (jeweils inklusive Jungparteien)

SVP:   12556 Stimmen   37,6%. (+ 3,7%)

FDP:   5029 Stimmen     15%  (+ 2,6%)

SP:       4515 Stimmen      13,5%  ( – 1,1%)

CVP:  3829 Stimmen      11,5%  (- 2,5%)

BDP:   2296 Stimmen        6,9%  (+ 0,4%)

GLP:   1831 Stimmen         5,5%  ( – 1%)

GP:      1446 Stimmen         4,3% ( – 1,2%)

EVP:   1100 Stimmen         3,3% ( – 03%)

Alle übrigen Listen erhielten in Würenlos weniger als 1000 Stimmen.

Wie schon 2011 wurde die CVP auch diesmal von der SP,  die vor Ort nicht einmal mit einer Sektion aktiv ist, auf den vierten Platz verwiesen.  Doch auch der Stimmenanteil der SP sank leicht. Weitaus drastischer fiel der Aderlass für die CVP aus: Sie muss ein Minus von 2,5 % hinnehmen. 2003 betrug ihr Stimmenanteil noch über 22 % und bis 2007 war sie klar die zweitstärkste Partei am Ort.  Von den vier stärksten Parteien ist die CVP die einzige, die seit 2003  konstant  Wähleranteile verlor.

Wie hielten sich die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) und die Grünliberale Partei, die beide 2011 erstmals antraten und im Aargau auch prompt je einen Sitz ergatterten? Die BDP steigerte sich leicht, die Grünliberalen verloren.

Was nationale Themen angeht, ist die Würenloser Wählerschaft somit klar bürgerlich, wenn nicht gar rechtsbürgerlich eingestellt. Von der in den letzten Jahren viel beschworenen neuen Mitte hält man wenig. Im Bezirk Baden hat die SVP nur noch in Spreitenbach (mit ganz anderer Bevölkerungszusammensetzung), Bergdietikon, Mellingen, Würenlingen sowie einigen kleinen Reusstalgemeinden wie Stetten oder Wohlenschwil einen noch höheren Wähleranteil. Was die politische Ausrichtung des Stimmvolks anbelangt, hat Würenlos weniger mit dem Bezirk Baden (durchschnittlicher SVP-Wähleranteil:32,1%)  gemeinsam als mit dem stockkonservativen zürcherischen Furttal.

Die SVP-Vorliebe ist nicht untypisch für eine Agglomerationsgemeinde mit einer prononciert mittelständischen Bevölkerung. Verlustängste und Skepsis gegenüber Veränderungen sind da grösser als etwa in Städten mit vielen jungen,  gebildeten und weltoffenen Wählern oder in Gemeinden mit überdurchschnittlich wohlhabender Bevölkerung. Zudem ist das Interesse an intensiver Auseinandersetzung mit politischen Themen in Würenlos nicht eben gross. Davon mag die SVP mit ihren populistischen, aber oft zu wohlfeilen Patentrezepten zusätzlich profitieren.

Wie nicht anders zu erwarten war, stellt Würenlos auch weiterhin keinen Nationalrat. Die beiden Einheimischen blieben chancenlos, verschafften aber mit  Würenloser Panaschierstimmen ihren Listen zusätzliche Stimmen. Lukas Wopmann (BDP) erhielt in Würenlos 342 Stimmen,  Darja Keller (Juso)   immerhin 133 Stimmen. Beide schwangen auf ihren Listen in Würenlos obenaus.

Die Stimmbeteiligung in Würenlos war mit 52,7 Prozent erfreulicherweise gleich hoch wie vor vier Jahren.

Bei den Ständeratswahlen hatte auch in der SVP-Hochburg Würenlos die SP-Kandidatin Pascale Bruderer Wyss (bisher) die Nase vorn. Mit 1098 Stimmen verwies sie   Hansjörg Knecht (SVP) und Philipp Müller FDP, die beide um den frei gewordenen FDP-Sitz  kämpften, auf die Ränge 2 und 3.  Knecht erhiehlt 828 und Müller 768 Stimmen.

Im zweiten Wahlgang  um das Amt eines  Gerichtspräsidenten am Bezirksgericht Baden schwang in Würenlos die parteilose Natalie Sax mit 1038 Stimmen obenaus. Ihr Gegenkandidat Daniel Peyer (CVP) erhielt 656 Stimmen.

Ein neues Wohnquartier

Die Überbauung von einer der letzten grossen Baulandreserven in Würenlos rückt näher. Der Gemeinderat hat kürzlich den Gestaltungsplan Huebacher verabschiedet. Gibt nun auch der Regierungsrat noch sein Okay, dann wird der Bau eines neuen Quartiers mit 40 bis 50 Wohneinheiten zwischen der Bachwiesenstrasse und der Gärtnerei Möckel konkreter.

Auch dieses Planungsvorhaben hat eine längere Geschichte. Es ist Teil einer grösseren Arealüberbauung, zu der auch der Rosenpark sowie die daran angrenzenden Mehrfamilienhäuser ob der Bachstrasse (alle bereits realisiert) gehören. Schon 2010 hat die Gemeindeversammlung einen Bruttokredit von 2,13 Millionen Franken für die Erschliessung bewilligt. Effektiv zu übernehmen hat die Gemeinde aber nur ein Drittel der Kosten, zwei Drittel bezahlen die Grundeigentümer. Die Erschliessungsbauten (insbesondere eine Stichstrasse in T-Form ab der Buechzelglistrasse sowie ein Teil der Fusswege) sind längst erstellt.

2010 wurde zudem festgelegt, dass für das jetzt zur Diskussion stehende Land in der Zone E 2 ein Gestaltungsplan ausgearbeitet werden muss. Es war dies eine Lehre aus der ziemlich missglückten Arealüberbauung Bickacher –im Volksmund Baumusterzentrale oder Hässlikon genannt. Der Gestaltungsplan für den Huebacher, dem eine Bebauungsstudie und ein Referenzprojekt von Walker Architekten AG Brugg zugrunde liegt, lag bereits vor einem Jahr öffentlich auf. Es gab dagegen relativ wenig Einwendungen, die zu gewisse Änderungen  am Gestaltungsplan führten. Sie betreffen unter anderem die grössere Parzelle im nordöstlichsten Teil des Planungsgebietes (vis-à-vis der bereits erstellten Mehrfamilienhäuser). Link zu den Planungsunterlagen, in denen auch Pläne und Modelle zu finden sind.

Entstehen soll im im ruhigen Huebacher ein qualitativ hochwertiges Quartier mit unterschiedlich grossen Wohneinheiten für eine vielfältige Käuferschaft. Als Gebäudetypen vorgesehen sind Einfamilienhäuser, Duplexhäuser und Geschosswohnungen – alle mit Flachdächern, die entweder begehbar oder begrünt sind. In den Einfamilienhäusern sind Einliegerwohnungen möglich. Dies entspricht der Forderung nach Verdichtung und kann dazu beitragen, den Mangel an Kleinwohnungen in Würenlos zu mildern. Die Parkierung erfolgt grösstenteils zentral und unterirdisch.

Dass Ausarbeitung und Bereinigung des Gestaltungsplans mehrere Jahre dauerten, ist aus Sicht der Gemeinde wohl ein Segen. Eine frühere Überbauung des Areals hätte zum Beispiel die Schülerzahlen noch mächtiger anschwellen lassen. Jetzt ergibt sich zumindest eine gewisse zeitliche Staffelung bei der Fertigstellung der letzten  grösseren Wohnüberbauungen, die gemäss dem aktuellen Zonenplan noch möglich waren und sind. Zuerst wurden das Hürdli, dann der Flüehügel bezugsbereit, jetzt ist es Gatterächer West, als Nächstes dürfte  der Huebacher folgen und schliesslich Gatterächer Ost und Steinhof/Im Grund. Sollte diese Staffelung den Verzicht auf zusätzliche Kindergärten und Schulräume ermöglichen, so würde  dies  zur weiteren Gesundung der Gemeindefinanzen beitragen.