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Eine so teure Sanierung ist unnötig

Der Gemeinderat hat auf Initiative der Schulpflege und der Schulleitung ein Sanierungs- und Erweiterungskonzept für den Kindergarten Buech I auf die Beine gestellt. Die Argumente waren bestechend: wer will schon frierende Kindergärtler im Kindergarten? Wer möchte schon unzureichende Platzverhältnisse in einem dazu noch baufälligen Kindergarten? Und natürlich müssen wir unserem Lehrpersonal Sorge tragen. Für Aussenstehende, ohne Einblick in die «Schulwelt», ist es nicht möglich, die Verhältnisse zu qualifizieren.

Kurzfristig, wenn nicht überhastet, sollen somit weitere  770 000 Franken in den Finanzplan aufgenommen werden. Über die schlechten finanziellen Verhältnisse der Gemeinde sollte mittlerweile die breite Bevölkerung von Würenlos genügend informiert sein. Trotzdem ist es bedenklich, dass obwohl Würenlos mittlerweile einen absoluten Spitzenrang in der Nettoverschuldung pro Kopf im Kanton Aargau einnimmt, Kosten und Investitionen im Zusammenhang mit der Schule keine Rolle spielen sollen und dürfen. Es drängt sich eine genauere Betrachtung auf:

  • Die Wärmeisolation  des Kindergartens ist ausreichend. Eine kürzlich Begutachtung mit einer Wärmebildkamera und der im Normalbereich liegende Ölverbrauch bestätigen dies. Wenn der Boden kalt ist, liesse sich das mit einer leichten Isolation beheben.
  • Der Kindergarten ist nicht baufällig. Vom kontaktgeschützten, asbesthaltigen Dach geht keine Gefahrenwirkung aus.
  • Es bestehen keinerlei Beanstandungen seitens Kindergärtler, dass ihnen zu kalt wäre. Auch befragte Eltern der Kindergärtner sehen keinerlei grösseren Bedarf, den Kindergarten ihrer Kinder sanieren und ausbauen zu lassen.
  • Der Kanton setzt die Vorgaben bezüglich dem Ausbaustandard der Schulräumlichkeiten hoch. Es darf grundsätzlich hinterfragt werden, ob diese Ausbaustandards sich überhaupt finanzieren lassen. Grundsätzlich ist Würenlos nicht verpflichtet, sämtliche Standards umzusetzen.
  • Die höhere Kapazität von 3-4 Kindern ist im Endeffekt nicht entscheidend, ob Kindergärtler aus dem oberen Buechquartier einen längeren Kindergartenweg in einen anderen Kindergarten unter die Füsse nehmen müssen. Nach nüchterner Einschätzung müsste ohne grosse Beeinträchtigung des Lehrbetriebes die Kapazität auch auf dem Niveau von 22-24 Kindergärtler gewährleistet werden können.
  • Wenn es schwierig ist, geeignetes Lehrpersonal zu finden, so hätte wohl die Mehrheit der Gemeinden ein Problem in ihrer Personalfindung. Ein Vergleich mit Neuenhof zum Beispiel zeigt, dass der Kindergarten Buech I etwa im Mittelfeld von deren Kindergärten liegt, was den Ausbaustandard betrifft. Dies dürfte wohl auch im kantonalen Vergleich so sein.
  • Selbst die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt abzulehnen.